Die unverwüstliche, wenn nicht sogar pragmatisierte Wiener Klubveranstaltung Euroranch wird am Samstagabend ihrem Namen nicht nur auf der Ebene des Künstlerpersonals gerecht: Denn inhaltlich schallt es im Rhiz vergleichsweise global(isiert) aus den Boxen, wenn Hey O Hansen als Live-Gast spielt. Das "Euro" in der "Ranch" stimmt auch insofern, als dass die alteingesessene Formation mit dem nordisch klingenden Bandnamen von zwei in Berlin ansässigen Exil-Tirolern betrieben wird. Wer die mittlerweile zum Trio angewachsene Band schon länger nicht gehört hat, wird sich wundern: Statt der fragil-dezenten Analog-Elektronik lassen Hey O Hansen für ihre Verhältnisse beinahe schon die Sau raus. Von Dubstep inspiriert, vermengt man neuerdings Folkloristisches mit afrikanischen Percussions, um die Sache mit tanzbaren Beats zu würzen - ohne dabei Ethno-Klischees zu strapazieren. Das klingt Partykompatibel und hörenswert zugleich. Davor und danach: DJ-Musik der Euroranch-Mannschaft zwischen Techno, Country und anderweitigen Stilbrüchen.

Auch nicht nichts: Am Sonntag spielt ebenfalls im Rhiz ein gewisser Steven Severin, Mitbegründer und Bassist der legendären New-Wave-Helden von Siouxie & The Banshees. (lux, DER STANDARD - Printausgabe, 21. November 2008)