Geek [giːk]

"Das englische Wort "geek" (vom angelsächsischen Wort "Geck") bezeichnete im frühen Mittelalter Menschen, die auf den Jahrmärkten lebendigen Tieren den Kopf abbissen." (Quelle: Wikipedia.de)

Soviel zur Idee einen Artikel mit einer aussagekräftigen Begriffsableitung zu beginnen. Aber ist ja eigentlich auch gar nicht so wichtig, irgendwie hat wohl die absolute Mehrzahl der LeserInnen des WebStandards die eine oder andere Vorstellung, was unterm einem richtigen "Geek" verstanden wird (Hinweis: Wer solche eine Fußmatte wie jene im oben dargestellten Bild sein eigen nennt, gehört zweifelsfrei in diese soziale Gruppe).

Übersetzung

Erkennen heißt freilich noch nicht verstehen, insofern bietet sich der WebStandard einmal mehr als kultureller Babelfisch an, um eventuelle Dramen unter dem Christbaum gleich von vornherein zu verhindern. Schließlich naht Weihnachten unaufhaltsam, höchste Zeit also für unseren jährlichen Geek-Geschenkeguide. Dieses Jahr mit ca. 300 Prozent mehr Zeit zum Einkaufen, soll niemand sagen, dass wir nicht auf die Wünsche der LeserInnen reagieren. Manchmal jedenfalls ;-)

Grafik: Hersteller

Eins haben haben so ziemlich alle Weihnachtsfeierlichkeiten gemeinsam: Ob religiös motiviert oder nicht, kommt einmal die gesamte Familie zusammen, dann kann das durchaus - ähm... - "spannend" werden. Wer dann auch noch die Hoheit über die TV-Fernbedienung verliert, dem bleibt nur ein Ventil: Sabotage.

Zzzzzzzzap

Und was würde sich da besser eignen als "TV-B-Gone", der ultimative Besinnlichkeits-Wiederhersteller. Ein Druck auf den Auslöser und alle Fernseher im näheren (oder auch weiteren, je nach Sendekraft) Umfeld schalten sich aus - eine Art Breitband-Not-Aus-Knopf gegen die televisionäre Dauerberieselung.

Basteln

Bonus-Geek-Punkte für jene, die sich für die Selbstbauvariante entscheiden, ansonsten gibt es das Ganze aber sogar in komfortabler Schlüsselanhängerversion, die Preise rangieren im Shop des Make Magazins irgendwo zwischen 20 und 50 US-Dollar - je nach Ausführung. Ein besonderes Plus: Die Hardware wurde von seinem Erfinder mittlerweile unter einer Open Source-Lizenz freigegeben.

Ratschlag

Ein Rat noch: Gut aufpassen, wo man das TV-B-Gone einsetzt, nicht überall ist für eine solche Form der Intervention Lob zu erwarten. Eine Lektion, die vor einigen Monaten auch das Gadget-Weblog Gizmodo auf die harte Weise lernen musste: Nachdem man im Jänner auf der Consumer Electronics Show (CES) das TV-B-Gone einige Male - unter anderem bei einer Pressekonferenz von Motorola - eingesetzt hatte, wurde der verantwortliche Redakteur für künftige Jahre von der Messe ausgeschlossen.

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Kuscheltiere sind ja an sich selten verkehrt, auch wenn sie manche eher ungern in aller Öffentlichkeit entgegen nehmen. Aber wenn schon, dann sollte es auch etwas Ausgefallenes sein.

Wrrmmmmm....

Eine Voraussetzung die die RoadkillToys quasi mit Links erfüllen. Mit recht unzweideutigen Namen wie "Twitch", "Grind" und "Splodge" ausgestattet, bringen sie das Alltagsgrauen der Bundesstraße ins heimische Schlafzimmer.

A-u-s-g-e-s-p-r-o-c-h-e-n

Wer es noch immer nicht verstanden hat: Es handelt sich dabei um die süß-kuschelige Nachbildung von überfahrenen Tiere. Besonderes Augenmerk hat man dabei offenbar auf eine akkurate Implementation der Eingeweide gelegt, insofern also nur an jene verschenken, die einen gewissen Hang zum Morbiden (oder zur Anatomie) haben. Bei der Zielgruppe kann man dafür um rund 25 britische Pfund einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Eine Okkasion, quasi.

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Auf dem Weg zu einer Cocktail-Party mit FreundInnen und schon wieder vergessen, wer die "Yuuzhan Vong" eigentlich sind? Kein Problem - auf diese und ähnlich zentrale Fragen aus dem Star-Wars-Universum gibt es nun endlich die ultimative Antwort: Die "Complete Star Wars Encyclopedia".

Ausführlichst

In drei Bänden wird auf nicht weniger als 1.224 Seiten wohl noch die letzte aller Fragen rund um Jedi-Ritter und Co. beantwortet. Klar, es gibt auch kostenloses Online-Enzyklopädien wie die Wookiepedia, doch wer wirklich sicher sein will, dass die gebotene Information auch stimmt, der sollte schon DIE definitive Referenz im Bücherregal stehen haben.

Do you speak english?

Solch geballtes Wissen ist natürlich nicht ganz billig, rund 110 Euro wird auf Amazon derzeit für die englischsprachige Ausgabe veranschlagt. Eine deutschsprachige Version gibt es derzeit noch nicht, kein Wunder wird doch selbst die originalsprachige Edition erst am 9. 12. 2008 ausgeliefert, immerhin rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft.

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Mit dem Untergang des analogen Kassettenrekorders ist auch eine Kultur weitgehend verschwunden, die mindesten so viele amouröse Abenteuer begonnen wie beendet hat: Jene des Mixtapes.

Mix

Ein Low-Cost-Geschenk, wie es persönlicher kaum sein könnte. Über die Zusammenstellung einer optimalen Musiksammlung versuchte so mancher Heranwachsende (und nicht nur die) seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

USB

Mit dem Mix-Tape-USB-Stick lässt sich dies alles wieder beleben, und zwar mit Stil: In der Hülle einer im Retro-Look gehaltenen Musikkassette verbirgt sich ein 64 MByte USB-Stick, auf den sich die durch und durch persönliche Playlist bannen lässt. Klein genug, damit sich auch alle Lieder fein säuberlich handschriftlich auf der Hülle unterbringen lassen sollten.

Rund 20 britische Pfund kostet das durch und durch nostalgische Präsent bei Suck UK.

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Es folgt das geheime Highlight dieses Geschenkeguides (zugegeben: Nach der Erwähnung dieses Umstands ist es nur mehr begrenzt geheim). Eines das sich schon an etwas fortgeschrittene Geeks wendet: Für das Arduino sollte nämlich auch ein gewisses Interesse für Programmierung und Hardware vorhanden sein.

Plattform

Schließlich verbirgt sich hinter dem Namen nichts weniger als eine Open Source-Prototyping-Plattform, heißt: Sowohl Hard- als auch Software stehen frei zur Verfügung, eine perfekte Umgebung für alle jene, die schon immer mal in die Hardwareprogrammierung hineinschnuppern wollten.

Möglichkeiten

Was man dann damit macht, hängt vor allem von der eigenen Vorstellungskraft - und natürlich dem persönlichen Zeitmanagement ab. So hat das Arduino-Board mittlerweile in einer Vielzahl von Hobby-Projekten seinen Platz gefunden, vom Sound-Synthesizer bis zum Fußball-Roboter.

Bau

Wer will kann das Arduino von Grund auf selbst bauen, schließlich stehen sogar Leiterplatten-Layouts und Bauteillisten zur Verfügung. Ansonsten steht das Board aber auch in diversen Konfiguration zum Kauf.

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Irgendwann scheint sich die gesamte Science-Fiction-Branche - und in deren Gefolge auch die Spiele-Sparte - darauf geeinigt zu haben, dass die Zukunft ein ziemlich ungemütlicher Platz wird, in dem es nicht nur ständig regnet, sondern wo auch ein steter Bürgerkrieg tobt.

Vorbereitung

Insofern gilt es natürlich bestens auf so ein Szenario vorbereitet zu sein. Wer hier schon jetzt einen gewissen Vorsprung gegenüber dem Rest der Menschheit erhalten will - oder auch nur den zugehörigen Look ziemlich cool findet - dem empfiehlt sich der Urban Security Suit von Yanko Design.

Materialien

Die Jacke ist dabei aus Neopren gestaltet, was die notwendige Wärmungen und Beweglichkeit sichert. Zusätzlich sind aber zahlreiche Kevlar-Panzerungen enthalten, die den "Urban Security Suit" weitgehend schusssicher machen sollen, die stärkste Panzerung gibt es logischerweise rund ums Herz.

Accessoires

Als obligatorische Ergänzung für die Jacke darf natürlich auch eine Gasmaske nicht fehlen. Denn: Ob Umweltverschmutzung oder Tränengaseinsatz, nützlich ist sie alle mal. Und um ganz ehrlich zu sein: Sie passt halt auch einfach auch richtig gut zum restlichen Ensemble.

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Aufzeichnungen aus früheren Zeiten zufolge soll die Menschheit bis vor wenigen Jahren noch mit Datenträgern in der Größe von 1,44 MB ausgekommen sein. Wie das damals funktioniert haben soll, ist angesichts eines aktuell geradezu explosionsartig anwachsenden Bedarfs an Speicherplatz beinahe schon ein Rätsel.

Dock

In einer solchen Situation kann mehr natürlich nie schaden, ein Geschenk das dabei hilft, etwas zusätzlichen Raum für die privaten Musik- und Filmsammlungen zu schaffen, ist insofern wohl nie ganz verkehrt. Doch so schnell der simple Griff zur externe Festplatte auch sein mag, etwas richtig spektakuläres verschenkt man in Form des HDD USB Dock: In den Hub lassen sich sowohl 2,5 als auch 3,5-Zoll Festplatten problemlos einstecken und ohne viel Herumbastelei am Computer benutzen.

Modelle

Das Gerät gibt es dabei in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen, neben dem Standard-Modell gibt es auch eins, das zusätzlich als USB-Hub fungiert. Auch eine Edition die zwei Festplatten gleichzeitig aufnehmen kann, sowie eine mit Firewire und eSATA-Anschluss finden sich im Netz. Die Preise rangieren irgendwo zwischen 60 und 180 US-Dollar.

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DEN Lieblingsroboter aus der Filmgeschichte zu wählen, ist wohl auch (oder gerade?) in der Geek-Welt kein einfaches Unterfangen. Beste Chancen auf eine Spitzenposition im Ranking der metallischen Lebensformen hat aber zweifelsfrei R2D2, die schweigsamere Hälfte in der Star-Wars-eigenen Roboter-Doppelconférence.

Fiep

Entsprechend darf natürlich auch ein Device im passenden Design nicht fehlen. Der R2D2-USB-Hub ist genau das, wonach der Name klingt: Ein externe USB-Hub im R2D2-Look.

Features

Zugegeben mit einem Preis von etwas mehr als 70 US-Dollar gehört er nicht unbedingt zu den billigsten seiner Gattung, dafür gibt es aber dann auch jede Menge Star-Wars-Feeling. "Realistische" Bewegungen (!), authentische Lichteffekte (!!) und Original-Star-Wars-Geräusche (!!!), wer kann da noch "Nein" sagen ;-)

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"Lesen Sie dieses Buch. Sie werden eine ganze Menge über Computersicherheit, Überwachung und wie man ihr begegnet, sowie über die Gefährlichkeit der Idee, Freiheit gegen "Sicherheit" zu tauschen, lernen. Und Sie werden Spass dabei haben."

Big Brother is watching you.

Viel schöner als Tim O'Reilly, Gründer des O'Reilly-Verlags könnte man das neueste Werk von Cory Doctorow wohl nicht zusammenfassen. In "Little Brother" erzählt der Co-Autor eines der wohl besten Weblogs der Gegenwart, Boing Boing, über eine Gruppe von Jugendlichen, die im Gefolge eines Terroranschlags in San Francisco mit ihren Hacker-Skills gegen die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft und die damit verbundene (fast) totale Überwachung kämpfen. Dabei streut Doctorow auch immer wieder praktische Tipps gegen schon vorhandene - also durchaus reale - Überwachungsmethoden ein oder erklärt deren prinzipielle Schwachstellen.

Who is watching back?

Doch das Buch hat auch in anderer Hinsicht durchaus gesellschaftspolitische Relevanz: Steht es doch unter einer Creative Commons-Lizenz auf der Seite des Autors kostenlos zur Verfügung. Eine Lizenz, die nicht nur die Weiterverbreitung sondern auch das "Remixen" des Werkes explizit genehmigt.

Buy me

Wer sich einfach nicht an das längere Lesen auf dem Computerbildschirm gewöhnen kann, oder auch ganz simpel ein "richtiges" Buch vorzieht, der kann dieses natürlich auch käuflich erwerben. Gerade mal 10 Euro kostet "Little Brother" in der Hardcover-Ausgabe derzeit bei Amazon, ein Invesition, die sich alle mal lohnt.

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Da nie vollständig ausgeschlossen werden kann, dass doch mal Besuch bei der Tür hereinplatzt, sollte sich die Lebenswelt der Geeks nicht alleine auf den Nahbereich Computer beschränken. Anders gesagt: Für das nette Pläuschen mit Freunden (oder doch nur eine gemütliche Laptop-Session?) muss eine Sitzgelegenheit her.

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Was wäre da passender als ein Sofa, das dem natürlichen Habitat eines digital geprägten Menschen entgegen kommt: Die Pixel Couch erfüllt diese Anforderung mit Bravour, so dass sich die BenutzerInnen den ganzen Tag recht gut rangezoomt fühlen.

Das Designte

Einziges, winzig-kleines Problemchen am Rand: Die Pixel Couch ist ein Designerstück, es könnte also nicht nur schwer werden an sie heranzukommen, der Preis ist sicher auch in eher luftigen Regionen angesiedelt. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 23.11.2008)

Disclaimer: Fairerweise sollte erwähnt werden, dass der Eingangs zitierte Wikipedia-Artikel durchaus auch eine brauchbarere Beschreibung des Begriffs "Geek" geboten hätte. Aus dramaturgischen Gründen wurde dies allerdings vom Autor unterschlagen. Wir bedauern. Die red.

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