Athen/Rhodos - Der legendenumwobene Koloss von Rhodos, in der Antike Wahrzeichen der griechischen Insel und eines der Sieben Weltwunder, soll wieder errichtet werden. Geplant ist - in Zusammenarbeit mit dem renommierten deutschen Lichtkünstler Gert Hof - ein Hologramm mit Laserstrahlen, die den Koloss jede Nacht in den Himmel malen, teilte die Stadt Rhodos am Mittwoch mit. "Die Wiedererrichtung des Koloss ist ein Jahrzehnte alter Traum vieler Einwohner von Rhodos", sagte der Bürgermeister.

"Das Projekt wird ein Teil eines Kongresszentrums sein, auf dessen Dach der Koloss erscheinen wird", erläuterte ein Sprecher der Stadt. Rhodos habe bereits vergangenen September einen Vertrag mit Hof unterzeichnet. Der deutsche Lichtkünstler ist in Griechenland sehr beliebt. Er hatte im Jahre 2000 die Millennium-Feierlichkeiten in Athen organisiert.

Wie der örtliche Rundfunk berichtete, handelt es sich bereits um den dritten Anlauf, die monumentale Statue in irgendeiner Form wiederzuerrichten. Bereits im April 2000 war ein Versuch die Riesenstatue an der Einfahrt des Hafens von Rhodos zu bauen am Widerstand des griechischen Kulturministeriums in Athen gescheitert. Architekten und Archäologen hatten damals fast einstimmig das Projekt als "Kitsch" bezeichnet. 2005 scheiterte ein weiterer Anlauf, weil sich keine Sponsoren finden ließen. Damals war die Rede von einem 100 Millionen Euro teuren Projekt.

Wie der Koloss wirklich aussah, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Der Überlieferung nach stand der rund 31 Meter hohe Koloss am Eingang des Hafens von Rhodos und überspannte mit seinen gespreizten Beinen die Einfahrt. Er soll zwischen den Jahren 304 und 292 v. Ch. aus Bronze gefertigt worden und im siebenten nachchristlichen Jahrhundert nach einem Erdbeben eingestürzt sein. Arabische Händler verkauften anschließend die Bronzeteile. (APA/dpa)