Rom - Die italienischen Ärzte laufen Sturm gegen die neuen Maßnahmen der Regierung Berlusconi zur Bekämpfung der illegalen Immigration. Das Kabinett will das kürzlich verabschiedete "Sicherheitspaket", das illegale Immigration zur Straftat macht, mit einem umstrittenen Artikel noch weiter verschärfen: Demnach sollen Ärzte verpflichtet werden, illegal eingewanderte Immigranten anzuzeigen, die sie behandeln. Auch Krankenhäuser sollen künftig Ausländer anzeigen, wenn diese keine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen können.

Universales Prinzip des Rechts auf Gesundheit

"Wir sind empört. Wir werden illegale Immigranten nicht denunzieren, weil dies den moralischen Vorschriften unseres Berufs widerspricht", reagierte die italienische Ärztekammer. Die Maßnahme der Regierung widerspreche dem universalen Prinzip des Rechts auf Gesundheit, das unter anderem in der italienischen Verfassung verankert sei.

Italiens rechte föderalistische Regierungspartei Lega Nord will das "Sicherheitspaket" hingegen weiter verschärfen und fordert wegen der aktuellen Wirtschaftskrise einen kompletten Einwanderungsstopp in den nächsten zwei Jahren. "Wegen der Krise werden Tausende von Arbeitsplätzen gestrichen werden, die Einwanderungsströme müssen gestoppt werden", betonten die Parlamentarier der Lega Nord. (APA)