Harare - Simbabwe hat einen geplanten Besuch von Mitgliedern einer Gruppe von international anerkannten, altgedienten Politikern in dem afrikanischen Krisenstaat untersagt. Unter anderen wollten der frühere US-Präsident Jimmy Carter und Ex-UNO-Generalsekretär Kofi Annan, die beide Friedensnobelpreisträger (2002 bzw. 2001) sind, sich selbst ein Bild von der katastrophalen Lage der simbabwesischen Bevölkerung machen.

Die Gruppe war vom südafrikanischen Nationalhelden und früheren Präsidenten Nelson Mandela, ebenfalls ein Friedensnobelpreisträger (1993), ins Leben gerufen worden. Harare bezeichnete sie dagegen als "Clique von Persönlichkeiten, die dem Land feindlich" gesinnt seien, wie die staatlich kontrollierte Zeitung "The Herald" am Donnerstag berichtete.

Visite komme ungelegen

Gegenwärtig komme die Visite ungelegen, hieß es. Die Regierung wolle zudem wissen, in welchem Auftrag die Gruppe am Samstag für zwei Tage nach Simbabwe reisen wollte und wem sie anschließend hätte Bericht erstatten sollen, schreibt die Zeitung. Ein Besuch von Leuten, die parteiische Interessen verträten, werde als parteiisch angesehen.

Der "Ältestenrat" zur weltweiten Konfliktlösung war im Juli 2007 zum 89. Geburtstag Mandelas gegründet worden. Der globalen Ideenschmiede gehören zahlreiche Politiker und Nobelpreisträger an, darunter auch der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu. Sie alle wollen in schwierigen Situationen mit Rat weiter helfen. (APA/dpa)