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Die Auen – vor allem jene entlang der großen Flüsse – galten früher als gefährliches Terrain, in dem Hochwässer oft die Wege verlegten. Zudem richteten die darin lebenden Wildschweine in den benachbarten Feldern arge Schäden an. Heute sieht man in den Flussauen ökologisch wertvolles Gebiet. Der Wanderer schätzt sie besonders im beginnenden Frühjahr: Wenn Weiden und Pappeln ihre zarten Triebe der Sonne entgegenstrecken und Schneeglöckchen zu Tausenden aus dem Boden sprießen, lockt das so manchen in die Au, der das Gebiet im Sommer und Herbst wegen lästiger Gelsen meidet.

Die Durchquerung der Donauau von Spillern nach Greifenstein ist eine beliebte Tour, obgleich ein Großteil der Wege nicht markiert ist. Beim Dichtwasser verrät ein Aushang, dass dort Spiegelkarpfen mit über 19 kg, ein Wels mit über 15 kg und ein 94 cm langer Hecht gefangen wurden. Was beweist, dass das Gewässer tadellos in Ordnung ist. Wenig später erreicht man ein Gebiet, das als Wildschutzgebiet nicht betreten werden darf. Und dort sind die Hochstände aufgefädelt wie die Perlen am Rosenkranz.

Einen Höhepunkt der Au-Querung stellt der im Zuge des Kraftwerksbaus entstandene Gießgang dar, der wegen der Strömung auch in den kältesten Perioden eisfrei bleibt und vielen, auch seltenen Vögeln als Zwischenstation dient. Die früher so beliebte Runde nach Stockerau hat an Attraktivität verloren, weil das Wirtshaus "In der Au" zugesperrt hat.

Die Route

Beim Bahnhof Spillern quert man die Gleise der Schnellbahn und erreicht durch die Unterquerung der Autobahn bald den Rand der Donauau. Dort verlässt man die Markierung und wandert geradeaus in Richtung Donau, passiert den Stockerauer Arm, eine verfallene Stahlbrücke und überquert auf einer Brücke den Gießgang. Stromabwärts geht's bis zum Damm und über diesen auf den Treppelweg am linken Donauufer. Über das Kraftwerk Greifenstein wandert man ans rechte Ufer des Stromes und zum Gasthaus Jarosch am Altarm. Gehzeit ab Spillern 1½ bis 1¾ Stunden. Über die stromabwärts liegende Traverse geht's um den Altarm herum zum Bahnhof Greifenstein. Ab Gasthaus Jarosch eine Stunde. (DER STANDARD, Printausgabe vom 1./2.3.2003)