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Heide Stefanyshyn-Piper und Steve Bowen (im Bild) haben den ersten Weltraumausstieg der "Endeavour"-Mission absolviert.

Foto: APA/EPA/NASA TV

Washington - Zwei Tage nach dem Andocken der Raumfähre "Endeavour" an der Internationalen Raumstation haben zwei NASA-Astronauten ihren ersten Außeneinsatz an der ISS absolviert. Heide Stefanyshyn-Piper und Steve Bowen begannen dabei am Dienstag unter anderem mit wichtigen Reparaturarbeiten am Drehgelenk eines der riesigen Sonnensegel, die die Stromversorgung garantieren. Das Gelenk ist bereits seit mehr als einem Jahr defekt. Stefanyshyn-Piper und Bowen säuberten und schmierten das Teil.

Die Astronauten brachten beim Außeneinsatz zudem Ersatzteile an der ISS an. Der Einsatz dauerte knapp sieben Stunden. "Ihr habt alles vor der geplanten Zeit geschafft", lobte die Bodenkontrolle.

Missgeschick

Bei dem Einsatz verlor Astronautin Heide Stefanyshyn-Piper ihre Werkzeugtasche im All. "Oh, super", entfuhr es der Astronautin. Wie bei der Live-Übertragung aus dem All zu beobachten war (s. auch Video in der linken Spalte), entglitt Stefanyshyn-Piper die Werkzeugtasche, als sie gerade dabei war, von ihren Handschuhen und aus dem Inneren der Tasche Fett zu entfernen, das aus einer Werkzeugpistole ausgetreten war. Das Missgeschick hatte keine gravierenden Folgen, weil Stefanyshyn-Pipers am Außeneinsatz beteiligter Kollege Steve Bowen eine ebensolche Werkzeugtasche bei sich hatte, die sie dann gemeinsam nutzen konnten.

Es war der erste von vier geplanten Außeneinsätzen der 15-tägigen "Endeavour"-Mission. Zur Vorbereitung hatten die beiden Astronauten die Nacht in der Dekompressionskabine der ISS verbracht.

Die "Endeavour" hatte in der Nacht auf Montag an der ISS angedockt. Der nächste Außeneinsatz soll bereits am Donnerstag stattfinden.

Weitere Verlust-Beispiele

Die Tasche ist übrigens nicht das erste Teil, das im Weltraum verloren worden ist. Weitere Beispiele:

  • Im September 2006 verlor der Astronaut Joe Tanner bei Arbeiten an der ISS einen Bolzen, eine Feder und eine Dichtung.
  • Während eines Einsatz im Juli 2006 verloren Piers Sellers und Michael Fossum eine 35 Zentimeter lange Spachtel, als sie eine Reparaturmethode für die Raumfähre testeten.
  • Im März 2001 löste sich beim Astronauten Jim Voss bei Arbeiten an der ISS eine Halterung für die Sicherung der Raumfahrer vom Roboterarm des Space Shuttles und trieb ins All. Etwas später mussten bei dieser Mission die Triebwerke der "Discovery" gezündet werden, um sie in eine andere Umlaufbahn zu bringen, um einem Stück Weltraumschrott auszuweichen.
  • Während eines Außenbordeinsatzes im Dezember 1998 an der ISS verlor der Astronaut Jerry Ross ein Stück einer Isolierung und zwei Werkzeuge.

(APA/dpa)