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In den in Vorarlberg untersuchten Apfelproben konnten zwischen 1,9 und 12 Mikrogramm des Feuerbrand-Bekämpfungsmittels Streptomycin nachgewiesen werden. Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 50 Migrogramm.

AP/Axel Heimken

regenz - Trotz des Nachweises von Streptomycin-Rückständen in Vorarlberger Äpfeln und Honig werden die Produkte weiter in den Handelsketten verkauft. Martin Fenkart von Spar argumentierte am Dienstag gegenüber ORF Radio Vorarlberg, dass die Antibiotikum-Rückstände weit unter dem erlaubten Grenzwert lägen. Kontrollen der eigenen Äpfel hätten keine Belastung ergeben, und auch die Honig-Proben seien unbedenklich, hieß es sowohl bei Spar als auch bei Sutterlüty.

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass in Vorarlberg in neun von 57 Honigproben und in über der Hälfte von zwölf Apfelproben Spuren des Antibiotikums festgestellt worden waren. In den in Vorarlberg untersuchten Apfelproben konnten zwischen 1,9 und 12 Mikrogramm des Feuerbrand-Bekämpfungsmittels Streptomycin nachgewiesen werden. Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm. Toxikologisch gesehen stimme das, sagen Biochemiker wie Walter Welz. Aus Sicht der Immunologie reiche die Belastung aber, um zu Resistenzen gegen Antibiotika zu führen. Spar ist laut Rundfunk die einzige Handelskette im Ländle, die Vorarlberger Äpfel verkauft.

Dass die offiziellen Stellen bereits im Spätsommer von einer Streptomycin-Belastung gewusst hätten, hat Bernhard Zainer, Chef der Vorarlberger Lebensmittelkontrolle, am Dienstag dementiert. Am 11. September hatte die amtliche Lebensmittelkontrolle berichtet, man habe in Vorarlberger Äpfeln keine Streptomycin-Rückstände gefunden. Zainer betonte, dass sei sein damaliger Wissensstand gewesen. Nach Angaben der St. Galler Staatskanzlei gegenüber ORF Radio Vorarlberg hat es bereits im Spätsommer "erste Indizien mit einer gewissen Plausibilität" gegeben, dass im Vorarlberger Obst Streptomycin-Rückstände vorhanden sind. (APA/red)