Bonn - Trotz aller Warnungen vor einem dramatischen Klimawandel steigt der Ausstoß von Treibhausgasen weltweit weiter. Seit dem Jahr 2000 nahmen die Emissionen der Industriestaaten um 2,3 Prozent zu, wie das UN-Klimasekretariat am Montag mitteilte. Allerdings lagen die Werte um fünf Prozent unter denen von 1990. Österreich verzeichnete 2006 seit längerem wieder einen Rückgang der Treibhausgasemissionen.

In den Industriestaaten, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, sanken die Emissionen im Vergleich zu 1990 sogar um 17 Prozent. Die Minderung sei allerdings vor allem auf den Zusammenbruch der alten Industriestrukturen in der DDR sowie in Mittel- und Osteuropa in den 90er Jahren zurückzuführen. Das trifft auch auf Deutschland zu. Deutschland liegt nach den UN-Daten von 1990 bis 2006 bei einer Minderung von 18,2 Prozent, das Kyoto-Protokoll fordert bis 2012 eine Reduktion von 21 Prozent.

Die USA, die das Kyoto-Protokoll nicht mittragen, haben ihren Ausstoß an Klimagasen laut UN-Angaben um gut 14 Prozent erhöht. In der Klimarahmenkonvention von 1992 hatten aber auch die Vereinigten Staaten versprochen, ihre Emissionen auf den Wert von 1990 zurückzuführen - allerdings nur als unverbindliche Zusage. Nach dem Rekordhoch von 2005 mit 93,2 Millionen Tonnen sanken in Österreich die Ausstöße auf 91,1 Millionen Tonnen. Das Kyoto-Ziel Österreichs sind 68,8 Millionen Tonnen.

Von 1. bis 12. Dezember findet eine UN-Konferenz im polnischen Posen statt, wo man bereits über ein neues Abkommen für die Zeit nach 2012 diskutiert, wenn das Kyoto-Protokoll ausläuft. (APA/ag./dpa)