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Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas und Israels Regierungschef Ehud Olmert sind am Montag in Jerusalem zu einem Krisengespräch zusammengetroffen.

Foto: REUTERS/Moshe Milner

Die Dauerspannung rund um den von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen spielte am Montag in ein weiteres der Routinetreffen hinein, mit denen Israels Premier Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas das gegenseitige Vertrauen festigen wollen. Olmert sagte dabei zu, dass Israel im Dezember aus Anlass des muslimischen Id-el-Adha-Festes 250 palästinensische Häftlinge freilassen werde.

Diese "Geste des guten Willens" soll Abbas im eigenen Lager stärken, dem Präsidenten war aber vor allem daran gelegen, die bröckelnde Waffenruhe im Gazastreifen zu retten und von Olmert eine Lockerung der Blockade zu erwirken. Bis zum Nachmittag gingen am Montag abermals rund zehn Raketen in israelischen Orten nieder, gerade zu jener Zeit als Israels Verteidigungsminister Ehud Barak gemeinsam mit dem britischen Außenminister David Milliband die Grenzzone inspizierte.

Zu einer großen Militäroperation, wie sie von der Rechtsopposition und von der Bevölkerung in Südisrael gefordert wird, hat Israels Führung sich noch nicht entschlossen. "Wir werden genau dann agieren, wenn die Zeit dafür gekommen ist" , sagte Barak. Insgesamt haben die Israelis in den vergangenen zwei Wochen rund 170 Raketeneinschläge gezählt.

15 Palästinenser getötet

Bei "punktuellen" Armeevorstößen wurden 15 Palästinenser, fast alle Extremisten, getötet. Als Sanktion für das Raketenfeuer hat Israel die Warenübergänge geschlossen, was zu Treibstoffmangel geführt hat. Gestern wurden ausnahmsweise 33 UN- und Rotkreuz-Lastwagen mit Lebensmitteln und medizinischer Ausrüstung in den Gazastreifen durchgelassen. (Ben Segenreich aus Tel Aviv/DER STANDARD, Printausgabe, 18.11.2008)