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Niederländische Wissenschaftler haben eine Gedankenlese-Software entwickelt

Foto: Archiv

Abhörsysteme könnten in Zukunft um eine besonders perfide Methode der Spionage erweitert werden. Eine neue Software ermöglicht es nicht einfach, Sprache aufzunehmen und zu erkennen, sondern erkennt anhand von Gehirnströmen, was zu einer Person gesagt wurde und wer es gesagt hat.

"Neuraler Fingerabdruck"

Niederländische Neurowissenschaftler haben mithilfe des sogenannten functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) die Gehirnaktivität von sieben Personen aufgezeichnet, während sie drei verschiedenen Sprechern zuhörten. Dabei habe das Team herausgefunden, dass jeder Sprecher und jeder Ton einen "neuralen Fingerabdruck" in der Hörrinde, der für das Hören zuständige Region des Gehirns, hinterlässt, berichtet New Scientist.

Spracherkennungs-System entwickelt

Mithilfe dieses Musters haben die Forscher Regeln erstellt, die auch später noch Aufschluss auf den Sprecher und das, was er gesagt hat, geben. "Wir haben eine Art Spracherkennungs-System entwickelt, das komplett auf der Gehirnaktivität des Zuhörers basiert", erklärt Elia Formisano von der Universität von Maastricht.

Vokale unterscheiden

Es sei das erste Mal, dass die Forscher anhand der Daten zwischen zwei menschlichen Stimmen und spezifischen Tönen unterscheiden können, auch wenn es sich derzeit nur um einzelne Vokale handle. Davor habe man nur verschiedene Kategorien von Tönen - etwa die menschliche Stimme oder Tierschreie - auseinander halten können.

Gesehenes erkennen

Laut dem Forscher soll es möglich sein, das System so zu konfigurieren, dass es vollständige Wörter erkennen kann. Basierend auf den Erfolgen mit dem fMRI wollen Wissenschaftler nun ein bereits bestehendes System verbessern, das feststellen kann, was eine Person ansieht.

Spracherkennung verbessern

Dass das System als kommerzielle Anwendung auf den Markt kommt, um Gedanken von Personen lesen zu können, hält Formisano nicht für wahrscheinlich. Stattdessen soll es in Spracherkennungssoftware zum Einsatz kommen, um Sprache auch in lauten Umgebunden erkennen zu können. (red)