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Qimonda steht ein drastischer Sparkurs bevor

Foto: AP/Rietschel

Der US-Chiphersteller Micron Technology hat einem Magazinbericht zufolge eine Option, auch den Rest der Infineon-Tochter Qimonda zu übernehmen. Die 400 Millionen Dollar, die Micron für die Qimonda-Beteiligung an dem taiwanischen Auftragsfertiger Inotera gezahlt hat, würden Micron dabei angerechnet, berichtete die "WirtschaftsWoche" am Samstag ohne Angabe von Quellen. "Für diese Struktur spricht einiges", zitierte die Zeitschrift ein nicht genanntes Infineon-Aufsichtsratsmitglied. Infineon war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Halbierung der Produktion

Zeitgleich mit dem Verkauf der 35,6-Prozent-Beteiligung an Inotera hatte der notorisch defizitäre Speicherchiphersteller Qimonda ein drastisches Sparprogramm aufgelegt, die Halbierung der Produktion und die Streichung von weiteren 3000 der 13.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Das war in der Branche als Beleg dafür gesehen worden, dass Micron nur an Inotera und nicht auch am Rest von Qimonda interessiert sei.

"Existenzbedrohende Lage"

Infineon versucht seinen Anteil von 77,5 Prozent an Qimonda händeringend loszuwerden, da die Speicherchip-Tochter um ihr Überleben kämpft. Der Betriebsrat hatte angesichts der Verluste von einer existenzbedrohenden Lage gesprochen. Angesichts der extrem niedrigen DRAM-Preise ist die ganze Branche in einer Krise. Die Qimonda-Aktie kostete an der New Yorker Börse am Freitag nur noch 13 US-Cent.

Nur Werk in Dresden

Dem "Wirtschaftswoche"-Bericht zufolge bräuchte Micron von einer geschrumpften Qimonda aber allenfalls deren Werk Dresden, nicht aber das in Richmond im US-Bundesstaat Virginia. Dresden stehe nach dem Ende des noch drei Jahre währenden Bestandsschutzes wohl aber ebenfalls zur Disposition, zitierte die "Wirtschaftswoche" aus Branchenkreisen. (APA/Reuters)