Washington - Die USA und Pakistan haben nach Medienberichten inoffiziell Übereinkommen wegen der umstrittenen US-Drohnenangriffe in Pakistan geschlossen. Wie die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf hochrangige Regierungsmitarbeiter berichtete, wird die pakistanische Regierung bei künftigen Luftangriffen diese weiter öffentlich kritisieren, die US-Regierung diese weiterhin nicht öffentlich bestätigen. Zukünftig soll es demnach aber keine Einsätze mehr von US-Spezialkräften auf pakistanischem Boden geben, heißt es dem Bericht zufolge weiter. Bei der getroffenen Vereinbarung handelt es sich laut einem pakistanischen Regierungsmitarbeiter um einen "klugen Mittelweg".

US-Luftangriffe in der pakistanischen Grenzregion zu Afghanistan gegen Ziele mutmaßlicher Aufständischer hatte es in den vergangenen Monaten ein bis zweimal die Woche gegeben. Dabei wurden auch Zivilisten getötet. Erst am vergangenen Freitag wurden bei einem mutmaßlichen US-Raketenangriff im Nordwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan mindestens elf Menschen getötet, darunter sechs Ausländer. Laut Pakistans Präsident Asif Ali Zardari gab es den letzten Einsatz von US-Bodentruppen Anfang September.

Zardari hatte erst Anfang November mit ungewöhnlich deutlichen Worten Protest gegen die Angriffe eingelegt. Diese seien "kontraproduktiv" und der Bevölkerung nur schwer verständlich zu machen. Sie bedrohten die Glaubwürdigkeit der Regierung in Islamabad und der USA, warnte Zardari laut der amtlichen Nachrichtenagentur Associated Press of Pakistan. (APA)