Wien/Graz  - Kärnten weitet das Angebot der Schulversuche zur "Neuen Mittelschule" (NMS) aus. Das kündigte die Kärntner Landesschulratspräsidentin Claudia Egger (BZÖ) im Rahmen der Bildungsmesse "Interpädagogica" in Graz an. Bis zu 40 Schulversuchsklassen sollen im Schuljahr 2009/2010 zu den derzeit fünf in Klagenfurt bestehenden Klassen dazukommen.

Die Modellversuche zur "Neuen Mittelschule" werde es künftig auch in Wolfsberg, Völkermarkt, Feldkirchen und St. Veit geben. Geplant sind 20 zusätzliche Klassen in Klagenfurt. In Wolfsberg sollen acht, in Völkermarkt vier, in Feldkirchen zwei und in St.Veit fünf Versuchsklassen eingeführt werden, so Egger.

Chancengerechtigkeit und individuelle Förderung

Laut Bundesgesetz können maximal zehn Prozent der Schüler eines neuen Jahrgangs den Schulversuch besuchen. Die Landesschulratspräsidentin sprach sich dafür aus, dass diese Zehn-Prozent-Klausel fallen sollte und so mehr Schüler die Vorteile der "Neuen Mittelschule" kennenlernen könnten. Allen voran nennt Egger die Chancengerechtigkeit und individuelle Förderung, die eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen ermögliche.

Umfassende Reform gefordert

"Die Kinder sollen sich nicht schon mit neun oder zehn Jahren über ihre weitere Ausbildung entscheiden müssen. Wir brauchen eine neue Kultur des Hinschauens und müssen die Chancengerechtigkeit bewahren, damit sich die Kinder bestmöglich entfalten können", so Egger. Dennoch wünsche sie sich noch weitere Bildungsinitiativen des Bundes, schließlich "brauchen wir im Bildungswesen eine umfassende Reform".

Momentan besteht die "Modellregion Klagenfurt I" aus der Praxisschule der Pädagogischen Hochschule (PH) und der AHS Hubertusstraße. In der "Modellregion Klagenfurt II" gibt es die Hauptschule St. Ursula und das Bischöfliche Realgymnasium St. Ursula, wo an das bisherige reine Oberstufen-Angebot zunächst eine erste Unterstufen-Klasse zur "Neuen Mittelschule" angehängt wird. (APA)