Rachel Harrison, American Idol, 2006, Foto: André Morin, Courtesy Green Naftali Gallery, © Rachel Harrison

Seit Mitte der 1960er Jahre rückt der rätselhafte Dingcharakter der allgegenwärtigen (Konsum-)Objekte ins Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung. Minimalistische Künstler wie Robert Morris reduzieren in ihren Kuben den Bedeutungsgehalt auf die stumme Anonymität ihrer Materialien. Im Gegenzug konzentriert sich die Pop Art auf das Ding als Ware und Fetisch, also auf jene sekundären Eigenschaften des Designs und der Verpackung, an denen sich unsere Wünsche, Bedürfnisse und Leidenschaften entzünden. In diesem Zusammenhang steht auch die Erweiterung der autonomen Skulptur zu raumgreifenden Installationen und das Öffnen der Grenzen zu anderen Bereichen, wie Performance, Design, Innenarchitektur, ja selbst zu einer objekthaften Auffassung der Malerei. Welcher gesellschaftlichen und künstlerischen Logik folgen dabei die Austauschprozesse zwischen bloßem Ding und Ausstellungsstück? Durch die institutionskritische Kunst kommt es seit den 1980er und 1990er Jahren zudem zu einer „diskursiven“ Erweiterung skulpturaler Praktiken durch die Vervielfältigung von Referenzen und Bezügen: modernistische Stile und Produktionsweisen werden angeeignet, zitiert, einer historischen Kritik unterzogen und neu konfiguriert. Vor dem Hintergrund dieses durchaus kontrovers diskutierten „Referentialismus“ wird im Dialog mit den international renommierten KünstlerInnen die Frage nach dem Erbe des Readymades und damit nach dem Status des Alltagsobjekts in der Morphologie und der Produktionslogik der zeitgenössischen Kunst diskutiert. Für genauere Informationen zum Programm klicken Sie bitte hier.

 

Die einzelnen Programmpunkte:

Di, 18.11:
Robert Morris, “The Labyrinth and the Urinal"
Response: Isabelle Graw

Mi, 19.11:Rachel Harrison
Moderation: André Rottmann

Do., 20.11:
Franz West
Moderation: Helmut Draxler

Fr., 21.11:
John Miller
Moderation: Branden W. Joseph

Sa., 22.11:
Paulina Olowska
Moderation: Achim Hochdörfer

So., 23.11:
Christian Phillipp Müller
Moderation: André Rottmann