Wien - Kommende Woche startet die dritte Ausschreibungsrunde für neue Ludwig Boltzmann Institute (LBI). WissenschafterInnen der Humanmedizin, Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften sind eingeladen, Anträge einzureichen. Für 28. November ist in Wien ein Informationstag geplant. Insgesamt stellt die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft (LBG) für die Laufzeit der Institute von sieben Jahren in der neuen Ausschreibung 35 Millionen Euro zur Verfügung.

Antragsberechtigt sind Konsortien mit jeweils mindestens einer forschungsdurchführenden und einer forschungsanwendenden Partnerorganisation. Zielgruppe für die Leitungsfunktion eines Boltzmann-Instituts sind laut LBG insbesondere 30- bis 40-jährige WissenschafterInnen. Für sie soll die Leitung eines Instituts mit rund zehn bis 15 MitarbeiterInnen ein attraktiver Karriereschritt sein.

LBI können laut den Richtlinien in den Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie der Humanmedizin "mit angrenzenden Themenfeldern" (z.B. medizinische Biotechnologie, Bioinformatik) gegründet werden. Die Laufzeit eines Instituts beträgt sieben Jahre, wobei eine "zweite Phase" über maximal weitere sieben Jahre nach erneuter Antragstellung möglich ist.

Finanzierung

Die LBG erhält eine Basisfinanzierung vom Wissenschaftsministerium, von der Nationalstiftung für Forschung und von der Stadt Wien. 2002 wurde die 1961 gegründete LBG grundlegend reformiert. Ziel war, die zum Teil sehr kleinteilig konstruierte Gesellschaft mit vielen Ein-Mann-Instituten in eine Forschungsgesellschaft internationalen Zuschnitts zu überführen. Derzeit bestehen 20 Boltzmann-Institute und acht Cluster (im Zuge des Reformprozesses zusammengefasste Institute). Insgesamt sind mehr als 250 Personen in den Boltzmann-Instituten beschäftigt.

Bei der zweiten Ausschreibungsrunde nach dem Relaunch der LBG, gab es 19 Anträge auf Einrichtung neuer LBI. Zwei Institute wurden genehmigt. Sie erhalten für sieben Jahre jeweils einer Mio. Euro jährlich. (APA)