Man kann sich dem Brera über die Ästhetik annähern. Dann würde man festhalten müssen: schön. Vermutlich eines der schönsten Coupés, die derzeit die Straßen dieser Welt bevölkern. Und würde jede Menge Beobachtungen machen, die diesen Standpunkt bestätigen.

Foto: derStandard/Stockinger

Beispielsweise, wie viele Leute, Passanten, Verkehrsteilnehmer, von den Kids bis hin zu fortgeschrittenen Altersgruppen, diesem Auto nachsehen - oder, hat man in freier Wildbahn geparkt, darum herumscharwenzeln und kaum zu vertreiben sind, wenn man wegfahren will.

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Die Front: Den markanten zentralen Scudetto flankieren gefährlich viele Augen, wirkt fast wie ein Insekt. Eine Seitenansicht, die lauthals kundtut: Keil ist geil. Dann dieses Heck, dieser Popsch. Ein Gedicht. Jedes Detail für sich ebenso wie die Gesamterscheinung. Kein Wunder, dass solche Kunststücke zur Ontologisierung des Automobils führten.

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Man kann sich diesem Aushängeschild italienischen Schönheitssinns aber auch von der technischen Seite her nähern. Das klingt dann etwas nüchterner, mitunter ernüchternd. Nüchtern betrachtet haben wir es hier mit einem bedieselten Coupé zu tun.

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Nicht dass das heute noch wen stören würde. Kombiniert haben die Alfa-Ingenieure das 200-PS-400-Nm-Aggregat mit Qtronic (sprich: Kju-Tronik), was nix anderes ist als eine 6-Gang-Wandlerautomatik.

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Ja, und dann ist da diese gewisse Schwere des Systems. Mit 1670 kg ist der Alfa alles andere als ein Leichtgewicht, Motor und Getriebe haben gut damit zu tun, die Massen in Schwung zu bringen, wirklich supersportliche Werte sind da nicht mehr drin - anders gesagt:

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Der Schöne ist gewiss kein Biest, sondern vom Temperament her eher ein Auto für gemütlichere Gemüter. Auch tut man sich schwer, zur idealen Sitzposition zu finden.

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Unterm Strich bleibt dennoch: tolles Auto. Schön, dass es so ein Gegengewicht zu den Deutschen und Japanern gibt.

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Nicht auszudenken, wenn die Italiener auch noch Perfektionisten wären. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 14.11.2008)

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Alfa Romeo

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