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US-Finanzminister Henry Paulson möchte den Staat nun doch direkt an Banken beteiligen.

Foto: Reuters/Molly Riley

Washington - Das geplante Bankenrettungspaket ist nun endgültig neu strukturiert worden. US-Finanzminister Henry Paulson hat eine fundamentale Neuausrichtung angekündigt. Bisher wurden 290 von 700 Milliarden Dollar dazu verwendet, "toxic assets" - also notleidende Kredite und wertlose Papiere - von den Büchern der angeschlagenen Banken zu kaufen. Doch der Finanzminister gesteht Fehler ein: "Unsere Analyse ergibt, dass das nicht die beste Verwendung der Rettungsgelder ist." Die übrigen 410 Mrd. Dollar sollen - nach europäischem Vorbild - in Kapitalspritzen für angeschlagene Geldinstitute investiert werden.

Paulson kündigte zudem an, Gelder aus dem Rettungspaket auch zur Stützung von Verbraucherkrediten abseits des Immobilienmarktes einsetzen zu wollen. Er nannte den Kreditkartenmarkt sowie Autokredite als Beispiele. "Dieser Markt ist derzeit in Not, die Kosten für Finanzierungen sind nach oben geschossen", so Paulson. Deshalb würden kaum noch neue Kredite abgeschlossen. Das US-Finanzministerium prüft laut Paulson Wege, um die Liquidität bei Verbraucherkrediten wieder zu erhöhen. Eine direkte Unterstützung der kriselnden US-Autobranche mit dem Geld des Hilfspakets schloss Paulson aus. Der Rettungsplan sei allein für den Finanzsektor verabschiedet worden. (Lukas Sustala, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.11.2008)