Am Dienstag dieser Woche lief eines der berühmtesten Kreuzfahrtsschiffe zu seiner letzten Fahrt aus. Die Queen Elizabeth 2 soll nach fünf Millionen Seemeilen, mehr als 800 Atlantiküberquerungen und 2,5 Millionen Passagieren im Wüstenemirat Dubai auf Dauer vor Anker gehen. Sie kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken, und sie hat nicht nur Luxuskreuzfahrer befördert.

1982 war der Luxusdampfer in den Krieg mit Argentinien um die Falklandinseln involviert. Umfunktioniert zum Truppentransporter, war das Schiff in einen kurzen, aber blutigen Konflikt verwickelt, bei dem die britische Kriegsflotte schwer beschädigt wurde. Mehr als 1.000 Menschen wurden getötet.

Der Krieg war schnell vorbei, der Konflikt ist nach wie vor nicht beigelegt. Auch nach der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1990 blieben die Beziehungen zwischen beiden Staaten weiter gespannt geblieben. Immer noch sind 1.700 britische Soldaten in dem britischen Überseegebiet stationiert. Die Entdeckung von großen Ölfeldern vor den Inseln führte in den späten 1990er Jahren zu erneuten politischen Spannungen zwischen Großbritannien und Argentinien. Argentinien wirft den Falklandinseln außerdem vor, durch exzessive Fischereiwirtschaft und die Vergabe von Fischfanglizenzen an ausländische Unternehmen auch argentinische Gewässer zu schädigen. Jedes Jahr erneuert Argentinien seinen Anspruch auf die ungastlichen Inseln mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 5 Grad Celsius.  Großbritannien hält am Status quo festhält und hat seine Ansprüche jetzt sogar in einer neuen Verfassung festgeschrieben. 

Neue Verfassung

Argentinien unterstellt Großbritannien "einen anachronistischen Kolonialzustand auf ewig zu verlängern" zu wollen, wie es der argentinische Außenminister Jorge Taiana ausdrückte. Er hat gegen die Verabschiedung einer neuen britischen Verfassung für die Falkland-Inseln protestiert. Sie sei eine "Verletzung der argentinischen Souveränität und des Völkerrechts".

Die von der britischen Königin Elizabeth II. gebilligte Verfassung soll nach Darstellung der Londoner Regierung die Selbstbestimmung auf den Inseln stärken. Gleichzeitig gehe es aber auch darum, die Interessen Großbritanniens zu wahren, sagte Staatsministerin Gillian Merron. Die etwa 3000 Bewohner der Falkland-Inseln, die durch eine sechsköpfige Regierung und ein zehnköpfiges Parlament vertreten werden, sind mit der Verfassung zufrieden. Mike Summers, Sprecher der Regierung auf den Falklandinseln, streicht vor allem hervor, dass die Autonomierechte in der neuen Verfassung gestärkt werden und begrüßt die neue Verfassung. (red)

 


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