Gerhard Feimer, Personalleiter von UPC Austria:

"In unserer schnelllebigen und wettbewerbsintensiven Branche greift der klassische Produktivitätsbegriff viel zu kurz. Denn eine reine Betrachtung von Input-Output-Relationen lässt die entscheidenden Fragen außer acht: Wie sinnvoll ist mein Output überhaupt? Wer braucht das, was ich tue? Verfolge ich überhaupt noch die richtigen Ziele? Sind die Aufgaben, die ich erledige, überhaupt für irgendjemanden von Nutzen?"

"Erst die laufende Beantwortung dieser Fragen durch jeden Einzelnen - egal in welcher Funktion er tätig ist - und das entsprechende Handeln ermöglichen dann echte Produktivität. Nämlich nicht nur hohen, sondern auch sinnvollen Output, der einen echten Beitrag zur Wertschöpfung leistet."

Foto: UPC/Wulz

Klaus Mörtl, Bereichleiter Human Resources, bei mobilkom austria:

"Es ist die Aufgabe des Unternehmens gute Arbeitsbedingungen und Strukturen bereitzustellen, damit unsere Mitarbeiter motiviert sind und mit Begeisterung bei der Arbeit sind. Dazu gehören unter anderem die richtige Ausbildung und Weiterbildung der Mitarbeiter, moderne und auch effizient eingesetzte Technik sowie gut abgestimmte Abläufe und Prozesse. Aber vor allem die Wahrung der Life-Balance durch entsprechende Maßnahmen, wie zum Beispiel Mobile-Working."

"Damit steigern wir auch die Produktivität. Denn wir wissen, dass wir überdurchschnittlichen Erfolg nur mit überdurchschnittlichen Mitarbeiter haben können."

Foto: mobilkom austria

Norbert Bacher, Vorstandsvorsitzende des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, Wiener Landtagsabgeordneter:

"Produktives Arbeiten braucht Rahmenbedingungen"

"Mehr Produktivität hat zum Ziel besonders viel Output mit besonders wenig Input zu erreichen. Damit dies gelingt, braucht es Rahmenbedingungen, die es MitarbeiterInnen erst ermöglichen, effizient zu arbeiten. Jedoch kommt es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu Irrtümern, wie z.B. viel Output sei mit viel Druck zu erreichen."

"Erfolgreich sind vor allem jene Organisationen, die die Optimierung ihrer Prozesse nicht der Belastbarkeit ihrer MitarbeiterInnen überlassen. Vor allem in wissensintensiven Branchen - den Wachstumsbereichen von heute und morgen - hat die Qualifikation von Beschäftigten großen Einfluss auf die Produktivität."

Foto: waff

Philippe Rothlin & Peter R. Werder, Autoren der Bücher "Diagnose Boreout" und "Die Boreout Falle":

"Produktivität ist die Summe der Arbeitsleistung eines Mitarbeiters (quantiativer Aspekt), seiner Effizienz und der Effektivität seiner Tätigkeiten (qualitativer Aspekt). Sie ist eine direkte Folge der Arbeitszufriedenheit des Mitarbeiters und seines Könnens. Sie kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. durch das Arbeitsumfeld, durch konkrete Leistungsvorgaben oder die Beziehung zum Vorgesetzten."

"Je motivierter und fähiger ein Mitarbeiter, desto produktiver ist er. Produktivität ist ein statischer Begriff, wird aber dynamisch, wenn wir Innovation hinzuziehen, wenn man also zum Beispiel Abläufe oder die Organization nachhaltig verbessert. Mit Innovation kann man eine Arbeitsstelle interessant(er) und dynamisch gestalten - was wiederum die Selbstmotivation (intrinsische Motivation ist die Urform von Motivation) und damit die Produktivität des Mitarbeiters erhöht."

Foto: Philippe Rothlin & Peter R. Werder

Michael Tomsche, Produktivitätsberater, Tomsche Consulting:

"Produktivität heißt alle Kapazitäten des Unternehmens so zu dimensionieren und flexibel zu steuern, dass die Marktnachfrage in geforderter Qualität und Menge mit möglichst geringem Ressourceneinsatz zeitgerecht erfüllt werden kann."

 

Foto: Tomsche

Alois Czipin, Unternehmensberater, Czipin Consulting:

"Produktiv arbeitet man dann, wenn die schnellste Verbindung von Punkt A (ein Kunde braucht etwas) zu Punkt B (der Kunde bekommt es) herstellt. Wenn die Strecke kurz ist, dann bin ich extrem produktiv."

Foto: Czipin

Silvia Gredenberg, Wirtschaftstreuhänderin/Steuerberaterin:

"Produktivität kann man subjektiv und objektiv betrachten und definieren. Objektiv ist sie die Summe aller von einer wirtschaftlichen - und/oder kulturellen Einheit ( WG, Arge, Vereine, Staat) erbrachten Leistungen. Subjektiv ist sie alles,  was in meinem Unternehmen an sinnvollem Output geschaffen wird."

Foto: Gredenberg

Christoph Thun-Hohenstein, Geschäftsführer von departure -wirtschaft, kunst und kultur gmbh:

"Produktivität ist einerseits eine volkswirtschaftliche Kennzahl für Leistungsfähigkeit, andererseits ein gern und auch ein wenig inflationär gebrauchtes Schlagwort. Für mich persönlich bedeutet Produktivität, mit kreativem Input ziemlich rasch ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Produktiv kann aber auch ein flotter Spaziergang sein, bei dem ich intensiv nachdenken kann."

Foto: Thun-Hohenstein

Wolfgang Übl, Geschäftsführer markant werbeagentur:

"Produktivität ist wohl der Begriff, mit dem wir derzeit am häufigsten konfrontiert werden. Unternehmen müssen ihre Marketing Budgets noch gezielter einsetzen und Messgrößen wie Produktivität sind dafür besonders wichtig."

"Produktivität bedeutet für mich das richtige Verhältnis "Aufwand zu Erfolg" für unsere Kunden und unsere Agentur. Wir erreichen diese messbare Produktivität durch klare Ziele, die wir klar transportieren. Selbstredend, dass man dafür motivierte Mitarbeiter in einem Top Arbeitsumfeld benötigt. Unser Claim "brand entertainment - mehr wirkung" ist auch eine Form der Produktivität, denn Wirkung ist auf vielerlei Art messbar."

Foto: markant

Markus Knopp, Geschäftsführer, PeP Promotion & Hospitality:

"Produktivität ist für mich, wenn man über den Tellerrand hinausschaut. Beispielsweise verändert man einen Arbeitsablauf, weil man weiß, daß man sich dadurch beim nächsten Mal einen Teil der Arbeit erspart. Vorausschauendes Denken ist also immer produktiver als stoisches Abarbeiten."

 

 

Foto: Knopp

Klaus Mühlbauer, Mühlbauer Hut und Mode GmbH & Co KG:

"Ich bin um so produktiver je weniger Einsatz ich für den Output brauche. Kreativität bereichert das Produkt und daher auch indirekt die Produktivität."

Foto: Sophie Gudenus

Elisabeth Kozák-Muth, CEO courage pr gmbh:

"Für mein Team und mich bedeutet Produktivität, dass unsere Kunden mit unserer Arbeit glücklich sind und wir dabei Freude an den Themen und Inhalten haben. Produktiv sind wir dann, wenn der In- und der Output stimmt. Dazu zählen neben den Hard Facts auch eine gewisse positive Energie und Stimmung. Wenn ordentlich was weitergeht und wir trotz Nachtschichten Spaß an der Arbeit haben, ist das Produktivität!"

Foto: courage pr

Dieter Hornbachner, Geschäftsführer von HEI Consulting GmbH:

"Produktivität heißt für uns Ideenreichtum, aber auch ökologische Effizienz. Als produktiv erleben wir uns, wenn wir kreativ sind. Wenn wir Neues schaffen, Innovationen voran treiben. Wenn es uns gelingt, Ökotechnologie mit gutem Design zu verbinden. Wenn wir völlig neue, nachhaltige Produkte entwickeln. Wie etwa unsere Photovoltaik-Solarleuchten. Ein Produkt, das seinerseits eine exzellente Öko-Produktivität besitzt. Das mit einem Minimum an Sonnenergie (Input) ein Maximum an Licht (Output) produziert. Das ist Produktivität, wie wir sie verstehen."

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Umfrage:

Wann sind Sie produktiv? Ist es immer die volkswirtschaftliche Formel, auf die es ankommt oder gibt es noch mehr, das Produktivität ausmacht?

Foto: Getty Images/Ralph Orlows