Die von der Telekom Austria vorgelegten Quartalsergebnisse werden von den Analysten teils sehr unterschiedlich aufgenommen. Der Telekommunikationskonzern hat in den ersten neuen Monaten 2008 ein leichtes Minus beim Betriebsergebnis von 2,5 Prozent auf 651,6 Mio. Euro hinnehmen müssen. Der Nettoüberschuss sank um 13,9 Prozent auf 388,9 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse stiegen hingegen um 6,4 Prozent auf 3,864 Mrd. Euro.

In einer APA-Konsensusschätzung hatten die Experten für das Betriebsergebnis (Ebit) ein Minus von 5,2 Prozent und beim Nettoüberschuss einen Rückgang von 17,3 Prozent vorhergesehen. Beim Umsatz wurde ein Plus von 6,3 Prozent prognostiziert. Aktienhändler an der Wiener Börse bewerteten die vorgelegten Zahlen als überraschend gut und klar über den Erwartungen.

"Sehr, sehr starke Ergebnisse zum vergangenen dritten Quartal"

Ähnlich äußern sich auch die Analysten von Sal. Oppenheim in einem Kommentar zu den Quartalsergebnissen. Dank einer starken Performance im Mobilfunkbereich und einer erfolgreichen Kostensenkung in der Festnetzsparte hat die Telekom Austria "sehr, sehr starke Ergebnisse zum vergangenen dritten Quartal" vorgelegt, so Sal. Oppenheim. Trotz sinkender Umsätze im Festnetzgeschäft konnte in dieser Sparte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 165,7 Mio. Euro erwirtschaftet werden, und somit die Sal. Oppenheim-Schätzung von 154 Mio. Euro klar übertroffen werden. Diese positive Entwicklung sei hauptsächlich auf eine "deutlich erfolgreichere" Kostenreduktion durch die Telekom Austria zurückzuführen, so die Einschätzung von Sal. Oppenheim.

Deutlich differenzierter werden die Ergebnisse von den Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) beurteilt. "Grundsätzlich gehen die Zahlen in Summe in Ordnung und sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen", so ein RCB-Analyst zur APA. Anderseits würden die Ergebnisse das sehr konservative Szenario der RCB bestätigten. Für 2009 erwartet die RCB eine Fortsetzung der negativen Entwicklung. Nur mehr langsam wachsenden Umsätzen würden weiter zurückgehende Erträge gegenüber stehen.

Abbau

Der am Montag vom Aufsichtsrat beschlossene Stellenabbau von 2.500 Arbeitsplätzen wird von den Experten der RCB kritisch beurteilt. Einerseits existiere ein Stellenabbauprogramm bereits seit Jahren, andererseits sei es wenig sinnvoll den Versuch zu starten über die Medien zusätzlichen Druck auf die betroffenen Arbeitnehmer aufzubauen. Vor allem vor dem Hintergrund des augenblicklich sehr pessimistischen makroökonomischen Ausblicks erscheine es sehr unwahrscheinlich, dass viele Arbeitnehmer das Angebot in Anspruch nehmen würden. Deshalb sei die angestrebte Ersparnis von 35 Mio. Euro im Jahr 2009 nur sehr schwer zu realisieren, so die RCB abschließend. (APA)