Die Anreise (über Paris oder Mailand) ist etwas beschwerlich und die Flüge sind teuer, aber dafür wird man mit einer herrlichen Naturkulisse belohnt. Und es gibt in Madagaskar (noch) erfreulich wenig andere Touristen ...

Foto: GeKo

Vor allem die Strände sind paradiesisch. Man kann kilometerlange Strandspaziergänge machen, muss aber aufpassen, dass man rechtzeitig beim Einsetzen der Flut wieder zurück ist. Sonst kann es passieren, dass das Wasser einem den Rückweg abschneidet.

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Auch wenn es an die Seychellen erinnert, dieses Foto wurde auf Nosy Komba gemacht, einer kleinen Insel im Norden Madagaskars. Die wenigen Fischerdörfer der Insel sind ausschließlich per Boot oder über Fußpfade erreichbar, Straßen gibt es keine.

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Die meisten Touristen kommen nur für einen (Halb)-Tagesausflug nach Nosy Komba. Wer Insel-Feeling schätzt, sollte jedoch unbedingt etwas länger bleiben. Man kann hier herrlich entspannen, bei Ebbe von einer Bucht zur anderen spazieren, schwimmen, schnorcheln sowie den Einheimischen beim Sammeln von Krebsen und Muscheln zusehen.

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Auch eine Erkundung der Insel (mit einem einheimischen Führer) ist sehr zu empfehlen. Nosy Komba ragt mehr als 600 Meter aus dem Meer und auf den Hängen des Vulkankegels wachsen Nutzpflanzen wie Bananen, Ananas, Kaffee, Pfeffer und Vanille bunt durcheinander.

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Hier sieht man ein typisches Fischerdorf auf Nosy Komba. So idyllisch es wirkt, sollte man nicht vergessen, dass es - mit Ausnahme einzelner Stromgeneratoren, die in erster Linie zu den kleinen Bungalow-Hotels gehören - auf der gesamten Insel keine Stromversorgung gibt. Auch sonst ist, wie übrigens in weiten Teilen Madagaskars, keine Infrastruktur wie Wasserleitungen und Kanalisation vorhanden.

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Bekannt ist Nosy Komba für seine zahmen Lemuren, die sich von Touristen gerne mit Bananen füttern lassen. Uns hat eine kleine Gruppe immer abends auf der Terrasse unseres Bungalows besucht, um das Salz von den Handtüchern zu lecken.

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Nosy Komba ist auch ein besonderer Tipp für Schnorchel-Fans. Unser Bungalow-Hotel (Jardin Vanilla) hatte ein sehr schönes "Hausriff". Bei Flut war die Strömung zwar relativ stark, aber man treibt stets am Ufer entlang. Vor allem die Vielfalt der (Weich-)Korallen ist beeindruckend - da können auch das Rote Meer oder die Malediven nur schwer mithalten.

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Überhaupt ist der Norden Madagaskars ein Paradies zum Schnorcheln oder besser gesagt wäre es. Leider beeinträchtigen schlechte Sicht und starke Strömungen immer wieder das Schnorchelvergnügen. Dafür trifft man regelmäßig auf Schildkröten, Langusten, Kaiserfische, riesige Zackenbarsche und Fledermausfische.

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Besonders attraktiv ist die Unterwasserwelt auf Nosy Tanikely, einer winzigen, unter Naturschutz stehenden Insel in der Nähe von Nosy Komba. Leider sind die Korallen in unmittelbarer Ufernähe durch die vielen Touristen weitgehend zerstört, aber wenn man ein bisschen weiter hinaus schnorchelt, wird man unter anderem mit Schwärmen von Falterfischen und Süßlippen belohnt.

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Am besten man kommt schon am Vormittag nach Nosy Tanikely. Am Nachmittag drängen sich die zahlreichen Tagesausflügler aus Nosy Be am Stand. Man sollte zum kleinen Leuchtturm oder auf die Rückseite der Insel spazieren, hier kann man gut Flughunde beobachten, die tagsüber in den Bäumen schlafen.

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Nosy Be ist die touristische Hauptinsel Madagaskars. Wobei der Begriff "Massentourismus" auch hier ein Fremdwort ist. Es gibt kaum große Hotelanlagen.

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Selbst in Hellville, der Hauptstadt der Insel, trifft man nur wenige "Vazahas", wie die Ausländer von den Einheimischen genannt werden.

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Nosy Be hat ein eigenes Mikroklima. Selbst in der Trockenzeit regnet es häufig - meist allerdings nur nachts. Das sorgt für üppiges Grün auf der Insel. Gleichzeitig sinkt die Temperatur, wie man uns versichert hat, niemals unter 21 Grad, auch im madegassischen Winter nicht. Tagsüber klettert das Thermometer im August und September meist auf angenehme 25 bis 30 Grad.

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Bei einer Inselrundfahrt sollte man einen Abstecher auf den Mont Passot machen, den höchsten Berg der Insel. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Kraterseen.

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Wir haben uns bei unserem Aufenthalt auf Nosy Be im Chanty Beach sehr wohlgefühlt. Die kleine Privatpension hat nur fünf Zimmer, und das Essen ist tatsächlich so hervorragend, wie auf der Homepage versprochen wird. Wer länger als ein paar Tage bleiben will, sollte allerdings die etwas abgelegene Lage des Hotels beachten - zu Fuß sind nur ein, zwei andere Strandrestaurants zu erreichen.

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Neben einer Inselrundfahrt mit dem Taxi und einem Ausflug in den Lokobe-Nationalpark, bietet sich von Nosy Be aus eine Bootsfahrt auf die gegenüberliegende Insel Nosy Sakatia an. Man kann entweder mit der Fähre übersetzen oder, noch besser, gleich für einen ganzen Tag eine traditionelle Pirogge mit "Kapitän" mieten und sich zu einsamen Stränden bringen lassen.

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Diego Suarez (Antseranana) ist die größte Stadt im Norden Madagaskars. Vieles erinnert im Zentrum noch an die französische Kolonialzeit.

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Wie in Hellville gibt es auch in Diego Suarez kaum Lebensmittelgeschäfte. Eingekauft wird fast ausschließlich am Markt, wo es eine große Vielfalt an Gemüse und exotischen Früchten gibt. Die auf Nosy Be allgegenwärtige Vanille ist in Diego Suarez allerdings kaum zu finden.

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Besonders faszinierend für Europäer ist das bunte Gemisch verschiedener Ethnien auf Madagaskar. In den Gesichtern der Bevölkerung findet man schwarzafrikanische, indonesische, arabische, malaiische und noch viele andere Spuren.

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Viele Frauen in Madagaskar tragen noch traditionelle Kleidung.

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Neben verschiedenen Ahnenkulten ist das Christentum die am weitesten verbreitete Religion auf Madagaskar. Diese Kirche steht in Ambilobe, einer kleinen Stadt nahe des Nationalparks Ankarana.

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Gerade im Norden Madagaskars leben aber auch viele Muslime. In den größeren Städten stößt man immer wieder auf Moscheen.

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Diego Suarez ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die im Norden Madagaskars gelegenen Nationalparks. Der Nationalpark Montagne D'Ambre umfasst eines der wenigen noch nicht abgeholzten Regenwaldgebiete im Land.

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Die Attraktion im Nationalpark Ankarana sind die Tsingis, spitzes Karstgestein, das ganze Canyons bildet. Dazu gibt es riesige Höhlensysteme, die zum Teil begehbar sind.

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Nimmt man einen mehrstündigen Fußmarsch auf sich, gelangt man zum Lac Vert, dem Grünen See.

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Auf dem Weg dorthin begegnet man immer wieder Lemuren. Besonders fotogen sind die kleinen nachtaktiven Lemuren, die sich tagsüber in Baumhöhlen aufhalten.

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Bei einem Nachtspaziergang kann man mit etwas Glück den skurillen Blattschwanzgecko entdecken.

 

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Tagsüber schläft dieser Gecko gut getarnt auf Baumstämmen. Man muss schon von einem einheimischen Führers mit der Nase darauf gestoßen werden, um ihn zu finden.

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Baobabs, auch unter dem Namen Affenbrotbäume bekannt, können mehrere tausend Jahre alt werden. Am bekanntesten ist die Baobab-Allee bei Morondava, aber auch im Norden kann man das eine oder andere prachtvolle Exemplar finden.

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Eine der Hauptattraktionen im Norden Madagaskars sind die roten Tsingis: spitze Sandstein-Nadeln, die durch Erosion entstehen und ihre Farbe durch die rote Erde der Umgebung erhalten.

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Berühren ist strengstens verboten. Der Sandstein würde in den Händen zerbröseln.

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Wenn man in Madagaskar mit dem Auto unterwegs ist, muss man viel Zeit einplanen. Es gibt nur einige wenige asphaltierte Straßen, dafür aber auch kaum Verkehr. Öffentliche Verkehrsmittel sind meist hoffnungslos überfüllt und überladen.

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Die Landschaft im Norden Madagaskars ist sehr abwechslungsreich.

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Üppiges Grün wechselt mit savannenartigen Hügeln, monotonen Eukalyptuswäldern, Reisfeldern und Flusstälern.

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Allgegenwärtig ist auch die rote Erde.

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Zebus sieht man überall. Ihr Fleisch schmeckt, wenn es richtig zubereitet ist, hervorragend. Es kann aber auch ziemlich zäh auf den Teller kommen. Daneben findet man vor allem Fisch, Meeresfrüchte und Hühnchen auf den Speisekarten. Wer gerne üppig frühstückt hat übrigens Pech: meist gibt es nur Weißbrot, Butter, Marmelade und Früchte.

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Anivorano ist ein lebhaftes kleines Dorf auf dem Weg zwischen Diego Suarez und Ambilobe, das für seinen "heiligen See" bekannt ist.

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Überall in Madagaskar stößt man auf Chamäleons. Sie sind ein dankbares Fotomotiv, weil sie sich meist nur langsam bewegen.

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Manche Chamäleons können bis zu 75 Zentimeter groß werden.

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Das Zwergchamäleon hingegen ist die kleinste Chamäleonart der Welt. Es misst kaum mehr als zwei Zentimeter.

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Wer sich für Madagaskar interessiert, findet viele nützliche Informationen auf www.madainfo.de. Als Tourist kann man sehr komfortabel reisen und wohnen. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass Madagaskar zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Vieles, was anderswo selbstverständlich ist, kann dort Mangelware sein.

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Auf eigene Faust durch das Land reisen sollte man nur, wenn man zumindest halbwegs gut Französisch kann. Englisch wird außerhalb der Hotels kaum gesprochen und zuweilen nicht einmal in den Hotels.

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Im Internet findet man verschiedene auf Madagaskar spezialisierte Reisebüros, die auch Individualreisen zusammenstellen. Wir haben gute Erfahrungen mit Travel & Personality gemacht.

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In diesem Sinn "Tonga Soa"! - "Willkommen in Madagaskar"!

Bilder und Texte: GeKo

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