Der US-amerikanische Medienkonzern Viacom wird den Schöpfern der beiden Musik-Videospiele "Guitar Hero" und "Rock Band" einen Bonus von mehr als 300.000 Dollar ausbezahlen. Ausschlaggebend für die ausgesprochen großzügige Finanzspritze sind einem Bloomberg-Bericht zufolge die außerordentlich erfolgreichen Verkäufe des Musikspiels Rock Band. Alex Rigopulos und Eran Egozy, die beiden verantwortlichen Entwickler, hatten erst kürzlich von Viacom eine Zahlung in der Höhe von 150.000 Dollar zugesprochen bekommen. Hintergrund war dabei laut eigenen Angaben des Konzerns "das Übertreffen von Quartalszielen". "Anfang 2009 wird eine weitere Bonusauszahlung von mehr als 150.000 Dollar erfolgen", lässt der US-Medienkonzern nun wissen.

"Rock Band hat sich mittlerweile rund sieben Mio. Mal in 13 verschiedenen Ländern der Welt verkauft"

Dass Musikspiele wie Rock Band und Guitar Hero zur Zeit innerhalb der Gamer-Community voll im Trend liegen, beweisen nicht zuletzt die Verkaufszahlen. "Der Titel Rock Band hat sich mittlerweile rund sieben Mio. Mal in 13 verschiedenen Ländern der Welt verkauft", erklärt Viacom-CEO Philippe Dauman gegenüber Bloomberg. Zudem hätten die Nutzer rund 26 Mio. einzelne Songs per Download erworben. Insgesamt würden die Bonuszahlungen die durch den Verkauf des Spiels erwirtschafteten Umsätze so locker kompensieren. "Wir haben zwar ursprünglich nicht erwartet, dass die Zahlung derart hoch ausfallen wird. Ihre Höhe ergibt sich aber aufgrund dessen, was Rigopulos und Egozy geschafft haben", erläutert Viacom-Sprecherin Kelly McAndrew. Wenn man einem Unternehmen so viel Geld bringe wie die beiden Entwickler, sollte dieses auch kein Problem damit haben, einem ein klein wenig des erzielten Gewinns wieder zurückzugeben, meint McAndrew.

Guitar Hero rockt

"Social Games wie Musik- und Partyspiele sind derzeit extrem populär", bestätigt auch Patric Roos, PR-Executive bei Activision Deutschland, im Gespräch mit pressetext. Guitar Hero etwa sei eine der am schnellsten wachsenden Videospielmarken überhaupt. Dem Marktforschungsunternehmen NPD Group zufolge wurden allein in den USA im vergangenen Jahr 10,8 Mio. Kopien von Spielen aus der Serie verkauft. Die Gründe für diesen Erfolg sind laut Roos vielseitig. "Der Titel ist absolut familienfreundlich, spricht alle Altersstufen an und ist für jeden Spieler leicht zugänglich", fasst Roos zusammen. Ein weiterer Erfolgsfaktor sei der verwendete Gitarrencontroller, der dem Nutzer ein "ganz spezielles, einmaliges Spielgefühl" vermittle. "Kooperationen zwischen der Videospiel- und der Musikindustrie sind ein potenziell viel versprechender Weg für die Zukunft", ergänzt Roos. Derartige Partnerschaften würden positive Synergieeffekte für beide Seiten entstehen lassen.

"Frequency" und "Amplitude"

Rigopulos und Egozy hatten das Entwicklerstudio Harmonix vor mittlerweile 13 Jahren gegründet. Nach der Veröffentlichung der beiden Musikspiele "Frequency" und "Amplitude" unterstützten sie schließlich den Publisher RedOctane dabei, die Spielmarke Guitar Hero am Markt zu etablieren. Im September 2006 wurde Harmonix dann für einen Betrag von 175 Mio. Dollar von Viacom übernommen. Etwa zu diesem Zeitpunkt begann man auch gemeinsam mit der Videospielabteilung des Viacom-Tochterunternehmens MTV an der Umsetzung von Rock Band zu arbeiten. Wie an den aktuellen Bonuszahlungen zu sehen ist, dürfte sich der Einstieg in das Videospielgeschäft für den US-Medienkonzern durchaus gelohnt haben. "Mit Rock Band und unserem wachsenden Games-Geschäft haben wir den Tiger beim Schwanz gepackt", so Viacom-CEO Dauman. (pte)