Genf - Simbabwe steht bei Ausbleiben weiterer internationaler Hilfe offenbar vor einer Hungersnot. Darauf verwies am Dienstag in Genf die Sprecherin des Welternährungsprogramm WFP der Vereinten Nationen, Emilia Casella. "Die Zahl der an Hunger leidenden Menschen in Simbabwe hat sich innerhalb von einem Monat verdoppelt", sagte die Sprecherin.

Während im Oktober noch zwei Millionen Simbabwer auf Essens-Spenden angewiesen waren, würden es im November vier Millionen Menschen sein. "Wir benötigen sofort Spenden in Höhe von 140 Millionen Dollar (109,8 Mio. Euro), sonst wird bis zu Beginn des Jahres 2009 fast die Hälfte der gesamten Bevölkerung, also 5,1 Millionen Menschen, Hunger leiden."

Schlechte Ernte

Derzeit haben nach Angaben der Sprecherin die Menschen, wenn überhaupt, nur eine Mahlzeit am Tag, viele müssten im Müll nach Essbarem suchen. 28 Prozent der Kinder unter fünf Jahren seien chronisch unterernährt, sagte Richard Lee, Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) für das südliche Afrika.

Grund für die Hungerwelle in dem südafrikanischen Land ist die schlechte Ernte in diesem Jahr. Schuld ist auch ein Verbot, das Präsident Robert Mugabe während des Wahlkampfs in diesem Jahr für fast drei Monate ausgesprochen hatte: Er verhinderte die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen, darunter Essens-Verteilung, in einigen Regionen des Landes. (APA/dpa)