Zu den zentralen Erkenntnissen des heimischen Geisteslebens zählt jene: "Wir sind da verschiedener Meinung. Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren." Die sonntägliche Debatte zum Thema Was darf die Kunst - Die umstrittene Haider-Satire im Rahmen der ORF-Sendung "Im Zentrum" bot allen Beteiligten Raum, um dieses zu tun.

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Unter der hilflosen Moderation des zumindest selbstbewussten Journalisten Peter Pelinka ("Darüber habe ich schon in News geschrieben!") redeten alle Beteiligten konsequent an allem vorbei.

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Während einer Stunde wurde man so Zeuge, wie man sich zum Thema Stermann/Grissemann und ihrer in der Satire-Show "Willkommen Österreich" vor zwei Wochen getätigten Häme über die auch via ORF exekutierte Kärntner Staatstrauer über den Alkoholtod ihres Landeshauptmanns nicht nur entblöden kann, die Freiheit der Kunst eventuell auch schnell, schnell abzuschaffen.

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BZÖ-Mann Uwe Scheuch, immerhin Schulreferent seiner Heimat, schien überhaupt Probleme zu haben, dem Gespräch intellektuell folgen zu wollen

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Neben den Versuchen von "Willkommen Österreich"-Produzent David Schalko und Karikaturist Gerhard Haderer, dem Ganzen argumentativ beizukommen, ...

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... gab vor allem Karikaturist Gustav Peichl dem Zuseher Grund zum Staunen. Trotz seines eigenen, ästhetisch seit jeher altersmilden Werks rief dieser nach Qualität und Humor. Unverhofft kommt oft.
Es ist ein gutes Land. Aber wie. (schach/DER STANDARD; Printausgabe, 11.11.2008)

Zum Thema: Regisseur Schalko verteidigt Haider-Satire im ORF-"Willkommen Österreich" sollte Gegenpol zu medialer "Heiligen­ver­ehrung" bilden - Kärntens BZÖ-Chef Scheuch: Sendung pietätlos

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