Die ORF-Sendetechniktochter ORS will ihr Engagement auf Bulgarien ausweiten, DER STANDARD berichtete. Hintergrund ist die bevorstehende Digitalisierung der bulgarischen Fernsehlandschaft, die für 2012 geplant ist. Die ORS, die schon in Österreich die digital-terrestrischen Sendeplattformen Mux A, Mux B und Mux C betreibt, will sich nun auch in Bulgarien um einen sogenannten Multiplexer bewerben. Dafür braucht das Unternehmen die Zustimmung des ORF-Stiftungsrats, der am Mittwoch in einer Sondersitzung über diese Causa beraten will.

Um 12.00 Uhr findet im ORF-Zentrum ein Finanzausschuss des Stiftungsrats und im Anschluss um ca. 13.00 Uhr das Plenum des obersten ORF-Gremiums statt. Thema der Sondersitzung sind Auslandsinvestitionen der Sendetechniktochter in Bulgarien, sowie in Slowenien und der Slowakei. Über Details der geplanten Bewerbung wollte man sich in der ORS auf APA-Anfrage noch nicht äußern.

"Beteiligungsprojekt"

Dem Vernehmen nach geht es um ein "Beteiligungsprojekt" an der von der bulgarischen Regierung ausgeschriebenen digital-terrestrischen Sendeplattform. Der Stiftungsrat muss ein Bietverfahren der ORF-Tochterfirma absegnen. Die ORS ist zu 60 Prozent in der Hand des öffentlich-rechtlichen Senders, 40 Prozent liegen bei der Raiffeisen-Medienbeteiligungs-Holding Medicur. In Bulgarien füllen derzeit noch 200 regionale und nationale Fernsehstationen die heimischen Mattscheiben. Ab 2012 sollen etwa 50 Programme landesweit digital-terrestrisch empfangbar sein.

Kein offizielles Thema soll am Mittwoch die anstehende ORF-Finanzvorschau für das Jahr 2009 sein. Diese muss am Samstag, den 15. November, an die Stiftungsräte verschickt werden und dürfte voraussichtlich eine Reihe von Einsparungen enthalten. Die Finanzvorschau für 2008 musste nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Finanzkrise deutlich nach unten korrigiert werden, nämlich vom geplanten negativen Ergebnis von 27,9 Millionen Euro auf minus 60,5 Millionen Euro. (APA)