Klagenfurt - Hungern bis zum Umfallen und Essen bis zum Erbrechen: Den besonders unter Mädchen und jungen Frauen immer weiter ansteigenden Ess-Störungen will das Gesundheitsreferat des Landes Kärnten jetzt mit einer Informationskampagne entgegenwirken. Dazu präsentierte Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy gemeinsam mit dem Frauengesundheitszentrum Kärnten den Ratgeber "Ess-Störungen - Hilfe für Angehörige, LehrerInnen und pädagogische Fachkräfte" vorgestellt. Das Handbuch enthält neben fachlichen und praktischen Informationen eine Auflistung von Beratungseinrichtungen, Kontaktadressen sowie Literaturtipps.

Ambrozy: "Das neue Handbuch bietet familiären und beruflichen Kontaktpersonen eine Orientierungshilfe. Der Ratgeber soll unterstützen und begleiten, damit die Helfer nicht hilflos sind. Je besser erste Erkrankungsanzeichen wahr genommen werden, desto eher erhalten die Betroffenen eine adäquate Behandlung. Schwere gesundheitliche Schäden und hohe Folgekosten für das Gesundheitswesen können so verringert werden."

Studie geplant

Rund 2500 Mädchen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren leiden laut einer Studie österreichweit an Magersucht (anorexia nervosa), weitere geschätzte 6.500 haben mit der Ess-Brechsucht (bulimia nervosa) zu kämpfen. Da die Dunkelziffer jedoch weit höher liegen dürfte, wurde das Frauengesundheitszentrum nun mit einer Studie beauftragt, die ermitteln soll, wie viele Personen in Kärnten tatsächlich an Ess-Störungen leiden. Ziel sei es, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und den Betroffenen professionelle Hilfe zu bieten. (red)