Hongkong  - Eine sinkende Nachfrage nach PCs und eine verschärfte Konkurrenz um Kunden machen dem chinesischen Lenovo-Konzern zu schaffen. Der weltweit viertgrößte PC-Hersteller erlitt im zweiten Geschäftsquartal einen überraschend deutlichen Gewinneinbruch von 78 Prozent und warnte vor einem schwierigen Gesamtumfeld. Im Zuge des härteren Wettbewerbs verringerte sich die Gewinnmarge der Chinesen um mehr als zwei Prozentpunkte. Lenovo-Anleger reagierten entsetzt: Der Aktienkurs stürzte am Freitag um bis zu 20 Prozent ab.

"Unternehmen brechen zusammen. Es ist einfach kein Wachstum im PC-Geschäft in Sicht", kommentierte Analyst Kevin Yim von Dao Heng Securities das Zahlenwerk. Der Nettogewinn ging in den drei Monaten bis Ende September auf 23,4 Millionen Dollar zurück nach 105,26 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem deutlich geringeren Gewinnrückgang auf 91,8 Millionen Dollar gerechnet. Der Umsatz stagnierte bei 4,3 Milliarden Dollar, wobei knapp die Hälfte auf den chinesischen Heimatmarkt fiel und etwa ein Viertel auf USA und Lateinamerika. Die Bruttogewinnmarge sank auf 12,6 Prozent von zuvor 15 Prozent.

An der Börse in Hongkong erholten sich die Lenovo-Aktien im Handelsverlauf etwas, tendierten später aber immer noch rund zwölf Prozent im Minus. Bereits von Juli bis September hatten die Titel 36 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Lenovo hatte vor drei Jahren die Computer-Sparte von IBM übernommen und ist der viertgrößte PC-Hersteller nach den US-Konzernen Hewlett-Packard , Dell und Acer aus Taiwan. (APA/Reuters)