Homöopathische Globuli: Die einen schwören drauf, die anderen sind kritisch

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London - Seit jeher hegen Mediziner starke Zweifel an der Wirksamkeit der Homöopathie. Im August 2005 sprach ein Kommentar im renommierten Fachblatt "The Lancet" sogar vom "Ende der Homöopathie". Grundlage war eine in der gleichen Zeitschrift erschienene Übersichtsstudie, die zu dem Schluss kam, das Alternativverfahren sei nicht wirksamer als die Gabe von Scheinpräparaten.

Vorwurf: Studienmängel

Nun kritisiert der auf Komplementärverfahren spezialisierte Forscher George Lewith von der Universität Southampton, die Studie weise schwere Mängel auf. Damals hatten Mediziner der Universität Bern schulmedizinische Studien und Untersuchungen zur Homöopathie miteinander verglichen und waren zu dem Resultat gelangt, dass es für einen über den Placebo-Effekt hinausgehenden Effekt der Homöopathie kaum Hinweise gebe.

Lewith bemängelt nun, bei den ausgewerteten Homöopathie-Studien sei die Wirkung des Verfahrens bei ganz unterschiedlichen Problemen geprüft worden. Dabei hätten einzelne negative Befunde das Gesamtresultat verfälscht. Es lasse sich nicht ausschließen, dass Homöopathie doch gegen Probleme wie Allergien oder Infektionen der oberen Atemwege helfen könne, folgert er im "Journal of Clinical Epidemiology". Dies müsse weiter geprüft werden. (APA/AP)