Studiengebühren schrecken deutsche StudienanfängerInnen nicht so sehr ab, wie bei der Einführung angenommen. Das geht aus einer Befragung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) von mehr als 5.000 AbiturientInnen hervor.

Der Anteil der Studienberechtigten, die sich durch Studiengebühren vom Studium abschrecken lassen, liegt somit zwischen mindestens 1,4 % (eine Studienaufnahme wird definitiv ausgeschlossen) und maximal 4,4 % (ein Studium wird zum Teil noch in Erwägung gezogen). Laut dem HIS sind das zwischen 6.000 und 18.000 Studienberechtigte. Dabei verzichten junge Frauen und Kinder aus hochschulfernen Elternhäusern überdurchschnittlich auf das Studium.

Da nicht in allen Bundesländern Gebühren zu zahlen sind, versuchen die Studierenden, sie zu umgehen. Sechs Prozent gaben an, ihr Studium gezielt an einer Uni aufzunehmen, die keine Gebühren einhebt.

Im Gegensatz dazu entscheiden sich zwei Prozent der StudienanfängerInnen bewusst für eine Uni mit Studiengebühr. Ihre Motivation: Sie erwarten sich eine bessere Ausbildung. (lis/derStandard.at, 7. November 2008)