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Die jüngsten Preiserhöhungen bei Gas waren für viele Haushalte ein Schock.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Wien - Aufgrund der gesunkenen Rohölpreise senkt die Wien Energie ab Februar 2009 die Gaspreise für Wien wieder um 7 bis 8 Prozent, nachdem diese ab 15. November um 21 Prozent angehoben werden. Das teilte Wien Energie am Donnerstag mit. Die konkrete Erdgaspreisreduktion in Wien werde derzeit unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen auf den Primärenergiemärkten berechnet. Die Senkung werde Anfang Februar 2009 "so früh wie möglich Wien - Der Preisrutsch bei Rohöl und damit verbundenen Produkten wirkt sich dämpfend auf den Gaspreis aus, wenn auch zeitverzögert. Große Versorgungsunternehmen wie Wien Energie oder EVN wollen die erst jüngst hinaufgesetzten oder für die nächsten Wochen angekündigten Preiserhöhungen teilweise zurücknehmen.

Starten wird die EVN, die den Gaspreis in zwei Schritten am 15. Jänner und 15. März 2009 um insgesamt 18 Prozent senkt. Erst Anfang November hat die EVN die Gaspreise um 28 Prozent erhöht.

Für Kunden von Wien Energie tritt mit 15. November eine Verteuerung bei Gas um 21 Prozent in Kraft. Am Donnerstag hat das Unternehmen aber angekündigt, dass die Gaspreise Anfang Februar 2009 um sieben bis acht Prozent gesenkt werden.

Die Regulierungsbehörde E-Control, die im Konzert mit Konsumentenschützern harsche Kritik am Ausmaß der jüngst beschlossenen Preiserhöhungen geübt hat, lobte am Donnerstag das Einlenken der Energieversorger. Es sei "ein richtiger Schritt in einer wirtschaftlich angespannten Situation", sagte der Chef der E-Control, Walter Boltz. Andere Versorger, die ihre Gaspreise ebenfalls in diesem Monat erhöht haben, sollten dem Beispiel von Wien Energie und EVN folgen.

Die burgenländische Begas hat am Donnerstag ebenfalls Überlegungen bestätigt, Gas zu verbilligenen: Aus heutiger Sicht sehe man für 2009 eine Senkungsmöglichkeit, sagte ein Unternehmenssprecher. Hinsichtlich des Zeitpunktes und des Ausmaßes der Preissenkung sei man noch am Rechnen.

Steiermark federt ab


In der Steiermark gibt es ähnliche Überlegungen. Sollte das Ölpreisniveau auf längere Sicht auf vergleichsweise niedrigem Niveau verharren, werde man die Ersparnis bei der Beschaffung von Erdgas "selbstverständlich an die Kunden weitergeben", sagte Estag-Sprecher Urs Harnik dem Standard.

Die mit 15. November in Kraft tretende Erhöhung des Gaspreises um 25,7 Prozent wird vom Land Steiermark abgefedert. Steirischen Haushalten, die weniger als 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr verbrauchen, werden die Mehrkosten mit der Abrechnung 2009 refundiert. Die Mittel dafür stammen aus den Dividendenzahlungen der Estag an das Land Steiermark.

Auch Versorger in Oberösterreich fassen für kommendes Frühjahr eine Gaspreissenkung ins Auge. Sollte die derzeitige Entwicklung anhalten, werde man die Preise zwischen sieben und zehn Prozent senken, sagte der Geschäftsführer der Erdgas Oberösterreich, Klaus Dorninger. Als Zeitpunkt strebe man Anfang Februar an. Auch der Geschäftsführer von Linz Gas, Peter Steinberger, versicherte, man werde niedrigere Gaseinstandspreise weitergeben.

Keine Preissenkungen gibt es in Kärnten und Salzburg. Sowohl die Kelag als auch die Salzburg AG weisen darauf hin, dass man im Herbst die Preise im Gegensatz zur Konkurrenz nicht erhöht hat.

Zuwarten wollen auch die Versorger in Tirol und Vorarlberg. Die Vorarlberger Erdgas GmbH etwa hat erst vor kurzem angekündigt, die Gaspreise mit 1. Jänner 2009 um 16 Prozent zu erhöhen. Man habe mit der Preiserhöhung länger zugewartet als andere und die jüngsten Entwicklungen bereits berücksichtigt.(Günther Strobl, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 7.11.2008)