Karthoum - In der sudanesischen Krisenregion Darfur sind nach Angaben von Friedenssoldaten zwei elf und zwölf Jahre alte Mädchen und drei Frauen vergewaltigt worden. Die Täter seien Männer in Militäruniformen gewesen, sagte ein Sprecher der UNAMID-Truppe, die von der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen (UNO) gestellt wird. Die Verbrechen seien in der vergangenen Woche dokumentiert worden, sagte UNAMID-Sprecher Noureddine Mezni der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Überfall auf die beiden Mädchen wird von der UNAMID als "gemeinschaftliche Vergewaltigung" durch drei Männer bezeichnet, die Militäruniformen getragen hätten. Die von der Regierung unterstützten Milizen und andere bewaffnete Banden stehen im Verdacht, Frauen in Darfur systematisch zu vergewaltigen. Die Regierung bestreitet dies, schließt Einzelfälle aber nicht aus.

Vier männliche Zeugen nötig

Für vergewaltigte Frauen ist es fast unmöglich, ihre Peiniger anzuzeigen, denn nach dem islamischen Recht müssen sie dafür vier männliche Zeugen beibringen. Wenn sie ihre Vorwürfe nicht beweisen können, droht ihnen selbst eine Verurteilung wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs.

In der vergangenen Woche wurde nach UNO-Angaben in Somalia ein 13-jähriges Mädchen durch Steinigen hingerichtet. Sie hatte den Berichten zufolge gesagt, dass sie vergewaltigt worden sei. Verurteilt wurde sie wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs. (APA/Reuters)