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Grafik: APA/Rainer Waxmann

Wien - "Ein möglicher Kulturwandel im Toilettverhalten steht uns bevor", prophezeite David Pfarrhofer vom market Institut Linz anlässlich einer internationalen Online-Befragung zum Thema Körperhygiene und Wohlfühlverhalten der Sanitärgruppe Geberit. Jeder zweite Österreicher klagte demnach über ein unsauberes Gefühl und einen störenden Geruch nach dem Gang aufs stille Örtchen. Die Reinigung mit einem Wasserstrahl könnte den Hygienestandard wieder heben.

Keine Tabus

"Wie sauber sind die Österreicher wirklich?" Dieser Frage wurde bei der Studie, an denen auch unsere deutschen und eidgenössischen Nachbarn teilnahmen, bis in intimste Bereiche nachgegangen. Scheinbare Tabuthemen gebe es dennoch nicht, so Pfarrhofer.

Hygienebewusste Österreicher

Generell gönnen sich die Österreicher täglich rund 40 Minuten für die persönliche Körperhygiene. Waschen, Duschen, Zähneputzen und Eincremen beurteilen 83 Prozent als sehr wichtig. Frauen nehmen sich im Durchschnitt mit 45 Minuten mehr Zeit als Männer. Vor allem in Singlehaushalten reagiert man sensibler auf das Körperbewusstsein. Ähnlich ist die Situation auch bei unseren Nachbarn, während die Japaner als traditionell körperbewusstes Volk zehn Minuten länger im Bad brauchen.

Betrachtet man das Waschverhalten, zeigen sich die Österreicher als wahre Badewannenmuffel. Nur vier Prozent steigen jeden Tag in die Wanne, 57 Prozent baden sogar höchstens einmal pro Monat oder seltener. Duschen dagegen erfreut sich großer Beliebtheit: Zwei Drittel wäscht sich jeden Tag, gar zwölf Prozent häufiger. Auch in der Schweiz und in Deutschland ist das tägliche Bad mit nur zwei Prozent unüblich und der Gang zur Dusche vorrangig. In Japan dagegen ist das Badewannenritual ein tägliches, das mehr als die Hälfte der Befragten genießen.

Hygiene beim Toilettengang

Entspannt wird in Europa am liebsten auf der Toilette, auf der man bis zu 20 Minuten verbringt und zahlreichen Nebenbeschäftigungen nachgeht. Jeder zweite Österreicher nutzt die Toilette als Rückzugsraum und liest am stillen Örtchen, dreizehn Prozent hören Musik und jeder Zehnte widmet sich dabei seinen Telefonaten.

Ein Viertel aller Österreicher fühlt sich aber laut der Befragung nach dem Toilettengang nicht hundertprozentig sauber. Jeder zehnte Österreicher kämpft dabei regelmäßig mit Spuren in der Unterwäsche. Männer kennen dieses Problem häufiger als Frauen. Die österreichische Rettung bisher: Nach dem Griff zum feuchten Tuch fühlen sich 81 Prozent einigermaßen frisch.

60 Prozent der Befragten wären bereit ein so genanntes Dusch-WC auszuprobieren, das hierzulande nur einem Viertel bekannt ist. Diese Toiletten funktionieren mit automatischem Wasserstrahl. Zwar benötige man einen Liter Wasser zusätzlich, da aber mit Fön anstelle von Papier getrocknet werde, schaffe das Dusch-WC auch ökologisch wieder Ausgeglichenheit, erläuterte Josef Rapp, Geschäftsleiter von Geberit Österreich. (APA/red)