Hannover - Der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet nach einem verlustreichen dritten Quartal mit einem ausgeglichenen Ergebnis im letzten Viertel des Jahres. Voraussetzung sei allerdings ein normale Häufung von Großschäden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mit.

Abschreibungen auf Wertpapiere hatten Hannover Rück von Juli bis September schwer in die roten Zahlen gedrückt. Um Verluste durch sinkende Aktienkurse zu minimieren, reduzierte Hannover Rück seine Anlagen in Aktien nach eigenen Angaben im Oktober deutlich und nahm dabei einen Verlust von 200 Mio. Euro in Kauf.

Angesichts der hohen Abschreibungen auf seine Kapitalanlagen will das Unternehmen die Dividende streichen. "Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, für 2008 keine Dividende zu zahlen", sagte Finanzvorstand Elke König am Mittwoch in einem Interview.

Weitere Abschreibungen auf Aktien erwartet Hannover Rück allerdings nicht. "Wir haben faktisch kein Aktien-Exposure mehr", sagte König. Die verbliebenen zwei Prozent Anlagen in Aktien seien zu fast 100 Prozent gehedged. "Bei einem nochmaligem Kursverlust von 30 Prozent würde die Belastung unter zehn Mio. Euro sein." Der Konzern sieht daher weder eine Veranlassung für eine Kapitalerhöhung noch für die Inanspruchnahme des Banken-Rettungspakets. "Wir haben für 2009 keinen Refinanzierungsbedarf."

An seinen Expansionsplänen hält Hannover Rück trotz der derzeitigen Krise fest. "Wir prüfen weiterhin Zukäufe im Bereich Lebens-Rückversicherung", sagte König. Die Marktverwerfungen könnten dabei sogar Möglichkeiten eröffnen. (APA/Reuters)