Linz - Diese Jugendlichen haben es gleich doppelt schwer: Sie gelten am Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar, da sie Schule oder Ausbildung abgebrochen und gesundheitliche Probleme haben und zudem noch Migranten sind. Statistiken des AMS belegen, dass die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten jugendlichen Ausländer in Oberösterreich zunimmt. Zwischen den Jahren 2000 und 2007 stieg die Zahl von 505 auf 595.

Speziell für diese Gruppe hat die Firma "Context GmbH" das Projekt "MI GE LE" entwickelt. Jugendliche Migranten im Alter zwischen 15 und 24 Jahren können hier in zwei Jahren entweder ihren Hauptschulabschluss nachholen oder erhalten ein Job-Coaching. "Unser Ziel ist es, diese Jugendlichen auf dem Weg zur beruflichen Integration zu unterstützen", erklärt "Context"-Trainer Heinz Zinke. Dies soll möglichst praxisorientiert geschehen, weshalb sich Zinke Kooperationspartner aus der Wirtschaft gesucht hat, damit die Migranten in Betrieben wie etwa der Linzer Tischlerei Füreder schnuppern können. Zudem gibt es die Möglichkeit, den europäischen Computerführerschein ECDL zu erwerben. Aber auch Deutschkurse zur Verbesserung der Sprachkenntnisse werden angeboten.

Gefördert wird das Projekt aus Mitteln, die das Bundessozialamt zur Verfügung stellt. Denn "MI GE LE" ist für Migranten mit sozial/emotionalen Beeinträchtigungen gedacht. Die Teilnehmer bekommen pro Monat 240 Euro Taschengeld sowie die Fahrkosten ersetzt und sind auch unfall- und krankenversichert.

Die ersten 16 Jugendlichen haben das Programm bereits im August abgeschlossen. Noch in diesem Jahr solle das zweite Modul starten, sagt Zinke. (ker, DER STANDARD Printausgabe, 05.11.2008)