Die Präsidentschaftswahlen haben begonnen. Der demokratische Kandidat Barack Obama hat am Dienstag als einer der ersten in seinem Stimmbezirk in Chicago gewählt.

 

Zusammen mit seiner Ehefrau Michelle und den zehn- und siebenjährigen Töchtern Malia und Sasha erschien er bereits kurz nach 07.30 Uhr (Ortszeit) im Wahllokal in der Beulah-Shoesmith-Grundschule. Der schwarze Senator aus Illinois gilt als Favorit im Rennen um die Nachfolge von Präsident George W. Bush.

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Der republikanische Kandidat John McCain gab in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona seine Stimme ab.

Foto: REUTERS/Jessica Rinaldi

Er wurde dabei von seiner Frau Cindy begleitet.

Der demokratische Vize-Kandidat Joseph Biden und seine Frau Jill nach Abgabe ihrer Stimmen nahe Wilmington.

Auch Vize-Kandidatin Sarah Palin ging mit ihrem Mann Todd in Wasilla im US-Bundesstaat Alaska zur Wahlurne. In einem Cafe in ihrer Heimatstadt Wasilla in Alaska hielt sie eine Zeitung mit der Schlagzeile "Gremium entlastet Palin" hoch. "Nette Überschrift", sagte Palin dazu.

Die Personalkommission des Bundesstaates Alaska sprach die 44-Jährige von dem Vorwurf frei, bei der Entlassung des Sicherheitschefs von Alaska als Gouverneurin ethische Standards verletzt zu haben.

Sie hoffe, dass sie am Mittwoch als Vize-Präsidentin aufwachen werde, sagte Palin nach der Wahl.

Auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat bereits seine Stimme in Los Angeles abgegeben.

Er wurde von seiner Frau Maria Shriver begleitet. Während Schwarzenegger John McCain im Wahlkampf unterstützte, sprach sich seine Frau für den Demokraten Obama aus.

Rückblick

Wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale kämpften John McCain und Barack Obama noch um jede Stimme. Der Republikaner  McCain eilte am letzten Tag durch sieben besonders umkämpfte Staaten.  Bild: McCain vor einem Interview in Indianapolis.

Der 72-Jährige reiste am Montag unter anderem durch Florida, Pennsylvania, Indiana und Virginia. Danach standen auch noch Kundgebungen in New Mexiko, Nevada und Arizona am Programm. Insgesamt war McCain am Montag 18 Stunden unterwegs.

Der Demokrat Barack Obama beschränkte sich auf Florida, North Carolina und Virginia - drei US-Staaten, in denen vor vier Jahren die Republikaner von George W. Bush gewannen.

In Charlotte, North Carolina, gedachte Obama am Montag vor mehreren tausend Menschen seiner am Tag zuvor verstorbenen Großmutter. Madelyn Payne Dunham starb im Alter von 86 Jahren auf Hawaii. Obama hatte bereits im Oktober seinen Wahlkampf unterbrochen, um seine an Krebs leidende Großmutter zu besuchen. Der republikanische Kandidat John McCain kondolierte seinem politischen Gegner.

Prognosen

Unmittelbar vor den US-Wahlen sahen die Umfragen den demokratischen Kandidaten Barack Obama weiterhin deutlich in Führung. Laut einer Umfrage der "Washington Post" lag Obama in genügend Bundesstaaten vorne um die notwendigen 270 Wahlmänner zu erringen.

Demnach käme Obama auf 291 Wahlmänner, McCain lediglich auf 159. 68 Stimmen in sechs Bundesstaaten - unter anderem Florida, Ohio und North Carolina - gelten weiterhin als hart umkämpft.

Jedoch sei am Wahltag noch jeder siebente Wähler unentschlossen, wie eine Umfrage von AP und Yahoo News ergab. Sie sind in den Schlüsselstaaten das Zünglein an der Waage.

Insgesamt haben bereits 29 Millionen Bürger in den USA vorab ihre Stimme abgegeben. Sie nutzten die Möglichkeit in 30 der 50 Staaten, schon vor Öffnung der Wahllokale zu wählen.

Bild: Schon vor der Wahl gab es lange Schlangen vor den Wahllokalen, stundenlange Wartezeiten wie hier in Florida waren keine Seltenheit.

Grund für die vielen Frühwähler ist unter anderem die Angst vor technischen Pannen. Wähler stehen nicht auf Wählerlisten, obwohl sie sich ordnungsgemäß registriert haben. Als besonders gefährdet gilt Ohio (Bild).

 

Der Sieger der Wahl wird jedoch ganz sicher mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen haben. Die Abgeordneten im US-Kongress planen bereits jetzt tiefgreifende Verschärfungen um neue Belastungen für den Steuerzahler zu vermeiden.

Fans

Die Anhänger von Barack Obama und John McCain feiern ihre Idole am Wahltag fast wie Popstars. Im Bild: Wähler mit Obama-Figur aus Papier...

...oder mit Obama-Buchstaben in Harlem, New York.

Laura Mouros aus South Bend schlüpft in die Rolle von Vize-Kandidatin Sarah Palin.

Nancy und James haben sich trotz unterschiedlicher politischer Meinung gefunden. (APA/red/derStandard.at)