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Bei Wayland soll Compositing, das unter anderem auch Desktop-Effekte (im Bild Compiz) erlaubt, bereits fix eingebaut sein.

Grafik: Archiv

In den vergangenen Jahren hat sich im Bereich des Unix/Linux-Grafikservers X.org einiges getan: Zahlreiche Projekte versuchen das traditionsreiche Projekt nach und nach zu modernisieren. Mit "Wayland" versucht sich nun aber einer der X-Entwickler, der bei Red Hat beschäftigte Kristian Høgsberg, an einer grundlegenden Überarbeitung der Code-Basis, wie Phoronix berichtet.

Kombination

Bei Wayland handelt es sich um eine Kombination aus Display und Compositing Manager, die derzeit mit gerade einmal rund 3.200 Zeilen Code auskommt. Dabei setzt Høgsberg auf eine Reihe von aktuellen Neuentwicklungen im X.org-Umfeld, etwa die Neufassung des Direct Renderings mit DRI2 oder auch das Kernel Base Mode Setting, das mit Kernel 2.6.29 fix in Linux Einzug halten soll.

Aufgeräumt

Gleichzeitig räumt Wayland aber auch mit einer Fülle von Altlasten auf, APIs, die mit einem aktuellen Composited Desktop nicht mehr benötigt werden. Außerdem will Høgsberg mit dem neuen Ansatz einige jener Probleme mit Compositing lösen, die den klassischen X-Server bis heute plagen, die Vorgabe lautet: "Jeder Frame ist perfekt". Flickern, Verzögerungen oder andere grafische Beeinträchtigungen soll es künftig nicht mehr geben.

Übergang

Als ersten Schritt will der Red Hat-Entwickler zunächst einige zentrale Anwendungen auf Wayland portieren, etwa den Login-Manger GDM oder den GNOME Screensaver. In Folge wären dann etwa Übergangsanimationen zwischen einzelnen Grafikservern möglich, z.B. beim Fast-User-Switching. In einem weiteren Schritt soll dafür gesorgt werden, dass ein Rootless X-Server unter Wayland läuft, damit auch alle klassischen Anwendungen problemlos weiterlaufen.

Experiment

Laut Høgsberg ist Wayland derzeit vor allem ein Experiment, das sich noch in einem recht frühen Stadium befindet, von einem realen Einsatz ist man noch ein Stück weit entfernt. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 04.11.2008)