Freie Theater machen mobil. Hier Nora Krehan und Jakob Beubler vom Theater Melone mit "Geschichten von den Pandabären".

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Als Ergänzung zum Tiroler Dramatikerfestival, das die Autoren ins Zentrum rückt, organisiert die Freie Theaterszene Innsbrucks erstmals einen mehrwöchigen Block, der die unterschiedlichen Gruppen und ihre Arbeit vorstellt. Die Vielfalt der Szene führt theater trifft nicht nur in der Auswahl der Stücke vor Augen, sondern auch in den Spielorten. Etwas Fixes haben nur wenige: Das Kellertheater spielt seit knapp 30 Jahren in alter Frische. Das junge Westbahntheater und diemonopol haben Räume in Wilten erobert und bieten vor allem Zeitgenössisches.

Auch die Bretter von Mehrspartenhäusern wie Bierstindl oder Treibhaus ermöglichen Dramatik. Findig ist das Theater praesent, das aus der Not (der Ortlosigkeit) eine Tugend macht und schon in einer Bankfiliale oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Synagoge spielte - je nach Stück. Tankred Dorsts Die Kurve präsentiert man in einem ÖBB-Technik-Gebäude gegenüber der Autobahn (ab 7. 11.). coop.fem.art, ein feministisches Projekt um Regisseurin Margit Drexel, vergab bereits mehrere Auftragswerke, mit stief.wittchen.homestory (29. 11.) verlässt das Kollektiv erstmals die Spielstätte ORF und agiert im artdepot in der Maximilianstraße. Dort ergänzen vier Diskussionen die zusätzliche "Theatersaison" , die erste, u. a. mit Ernst Gossner und Brigitte Jaufenthaler, findet heute statt und fragt: "Gehen oder bleiben? Muss man aus Innsbruck gehen, damit man im freien Theater Erfolg haben kann?" (pen, DER STANDARD/Printausgabe, 04.11.2008)