New York - Der US-Finanzinvestor KKR hat seinen Börsegang wegen der Finanzkrise zum zweiten Mal verschoben. Die zu den weltweit größten Private-Equity-Firmen zählende Gesellschaft kämpft mit massiven Wertverlusten. In Deutschland besitzt KKR zum Beispiel die Autowerkstattkette ATU sowie mit anderen Investoren den TV-Konzern ProSiebenSat.1 und den früher zum Linde-Konzern gehörenden Gabelstapler-Hersteller Kion.

Der bisher für dieses Jahr geplante Schritt aufs Parkett werde nun nicht vor 2009 erfolgen, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Der Börsengang ist über einen Umweg geplant: KKR übernimmt alle außenstehenden Anteile der bereits in Amsterdam börsennotierten europäischen Fondstochter KPE. Die Papiere sollen später an der New Yorker NYSE gehandelt werden. Allein im dritten Quartal verzeichnete die Fondstochter Wertverluste von fast 650 Mrd. (507 Mrd. Euro).

KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co) wollte erstmals bereits 2007 an die Börse gehen, legte die Pläne aber wegen der Kreditkrise auf Eis. Kurz zuvor hatte im Juni 2007 der größte Finanzinvestor Blackstone Anteile an die Börse gebracht. Der Kurs fiel seither stark.

Die von Kritikern als "Heuschrecken" bezeichneten Private-Equity-Firmen kaufen Unternehmen mit Hilfe von privaten Investoren und Krediten, um sie später wieder gewinnbringend zu veräußern. Das Geschäft brach mit der Kreditkrise dramatisch ein. KKR gehört zu den Branchenvertretern der ersten Stunde und besitzt weltweit fast 50 Unternehmen oder ist wesentlich an ihnen beteiligt. (APA)