Warschau - Seit Anfang der 90er Jahre sind in Polen die sterblichen Überreste von 160.000 gefallenen deutschen Weltkriegs-Soldaten umgebettet worden. Alleine in diesem Jahr seien die Leichen von mehr als 4.000 Soldaten aus Massengräbern exhumiert und auf Militärfriedhöfen in Polen bestattet worden, sagte Iza Gruszka von der Stiftung Pamiec (Erinnerung) der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Die Exhumierung war durch den deutsch-polnischen Vertrag über gute Nachbarschaft aus dem Jahr 1991 möglich gemacht worden. Deutsche und polnische Verbände kümmern sich gemeinsam um die von der Bundesrepublik finanzierte Umbettung.

Insgesamt gibt es in Polen 13 deutsche Soldatenfriedhöfe. Auf dem größten Friedhof im südpolnischen Siemianowice Slaskie sind 31.000 Gefallene aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg begraben. Nach Schätzungen von Pamiec könnten in Polen noch rund 20.000 Massengräber mit sterblichen Überresten deutscher Soldaten unentdeckt sein. Etwa 400.000 deutsche Soldaten starben demnach in Polen während des Ersten Weltkrieges, weitere 468.000 im Zweiten Weltkrieg. (APA)