Moskau - Auch 50 Jahre nach dem Tod von Josef Stalin ist die russische Gesellschaft gespalten in Bewunderern und Gegner des sowjetischen Diktators. Die größte Gruppe von 36 Prozent aller Russen sagte in einer Umfrage, Stalin habe für das Land mehr Gutes als Schlechtes getan. 29 Prozent der Befragten verurteilten den Diktator, der nach fast 30-jähriger Herrschaft am 5. März 1953 gestorben war. 34 Prozent zeigten sich unentschieden in der am Donnerstag in Moskau veröffentlichten Umfrage des Instituts "Öffentliche Meinung".

Von den Stalin-Gegnern hielten ihm die meisten (61 Prozent) die Massenverhaftungen und Erschießungen, den "Völkermord am eigenen Volk" vor. Acht Prozent sagten, unter Stalin habe es keinerlei Gesetz und Ordnung gegeben, die Menschen hätten einander gefürchtet.

Von den Befragten, die Stalin lobten, würdigten die meisten (35 Prozent) seine Führung im Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg. 18 Prozent lobten die Ordnung unter dem Diktator, er habe "das Land mit eiserner Hand geführt". Das Institut hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax russlandweit 1200 Menschen befragt. (APA/dpa)