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Die Aufräumarbeiten sind im Gange.

Foto: Reuters/Express TV

Wam - Nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Pakistans bedroht der bevorstehende Winter Hilfsorganisationen zufolge das Leben Hunderter obdachloser Kinder. Hilfsorganisationen arbeiteten am Wochenende gemeinsam mit örtlichen Helfern unter Hochdruck, um Zelte, warme Kleidung und Lebensmitteln zu den rund 70.000 Menschen zu bringen, die durch das Erdbeben am Mittwoch ihr Zuhause verloren hatten.

Die Erdstöße der Stärke 6,4 hatten vor allem die Region nahe der Provinzhauptstadt von Baluchistan, Quetta, erschüttert. Schätzungen zufolge starben bis zu 300 Menschen. Ein heftiges Nachbeben sorgte am Samstag erneut für Angst bei der Bevölkerung.

Der Gesundheitsbeauftragte der Stadt Ziarat im Bebengebiet, Ayub Kakar, sagte AFP, die Kinder litten schwer unter den unwirtlichen Bedingungen. Viele seien an Lungenentzündung und Magen-Darm-Infekten erkrankt. "Wegen des herannahenden Winters ist es das Wichtigste für die Überlebenden, dass sie ein Dach über dem Kopf, Trinkwasser, Essen, warme Kleidung und Erste Hilfe bekommen", erklärte Unicef. Am wichtigsten sei das Trinkwasser, denn vor allem Kinder infizierten sich leicht mit Krankheiten wie Cholera, die auch durch verunreinigtes Wasser übertragen werden.

Das UN-Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten (OCHA) teilte mit, 7.500 Familien bräuchten dringend wintertaugliche Zelte, Kleidung, medizinische Versorgung und Wasser. Für 5.000 Familien sei Lebensmittelhilfe nötig. Das Welternährungsprogramm (WFP) kündigte an, es wolle Nahrung für knapp 20.000 Menschen bereitstellen. Zunächst sollten Trockennahrungs-Rationen unter anderem aus Mehl, Speiseöl und Salz für zwei Monate ausgegeben werden. Die pakistanische Armee lieferte nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Zelte und 15 Tonnen Lebensmittelrationen aus. Ein Sprecher kündigte raschen Nachschub an. Der Wiederaufbau werde Monate brauchen, fügte er hinzu. (APA/ag.)