Wien - Um die "historische Förderlücke" zwischen der Grundlagen- und anwendungsbezogenen Forschung zu schließen, fordert die Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) die Einrichtung eines neuen "Fonds zur Förderung der technologischen Forschung" (FTF). In dem Fonds sollten durch eine Zusammenfassung und Ausweitung bestehender Einrichtungen wie der Christian Doppler Gesellschaft oder den Kompetenzzentren-Programmen Projekte unterstützt werden, deren Umsetzungshorizont rund drei bis acht Jahre beträgt, heißt es in einer Aussendung der ÖFG.

In den vergangenen Jahren hat nach Ansicht der ÖFG die Forschung in Österreich eine "erfreuliche Entwicklung" genommen. Um diese zu festigen und zu intensivieren, seien zusätzliche Forschungsmittel des Bundes bereits aus dem Budget 2003, eine Verwendung von Mitteln aus dem ERP-Fonds und von Reserven der Nationalbank notwendig. Das Ziel, die Forschungsquote auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben, und die bevorstehende Umsetzung des Universitätsgesetzes (UG) 2002 würden eine Reorganisation der Forschungsförderung erforderlich machen.

Die geplante Dachorganisation für die Wissenschaftsfonds (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF und Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft FFF) "in Form einer Nationalstiftung" wird von der ÖFG prinzipiell begrüßt, wenn damit eine langfristige Förderung der Forschung in ihren drei wesentlichen Ausrichtungen - grundlegend, anwendungsorientiert und angewandt - gesichert sei. Entscheidend werde sein, dass in der neuen Struktur keine direkte Konkurrenzierung der Fonds untereinander erfolge und eine klare, durchschaubare und einfache Organisationsstruktur gefunden werde, die die Autonomie der Fonds in wissenschaftlichen Belangen garantiere. FWF und FFF seien finanziell auszubauen und aus Mitteln des ordentlichen Budgets zu finanzieren. Eine Zusammenlegung der Fonds sei wegen deren völliger unterschiedlicher Zielsetzung "schädlich und daher abzulehnen". (APA)