"Frieden, nicht wirtschaftlicher Wohlstand, garantiert Pressefreiheit", stellt Reporter ohne Grenzen (ROG) in seiner siebten Rangliste zur Lage der Medienfreiheit in 173 Ländern fest. Demokratische Staaten wie die USA oder Israel, die bewaffnete Konflikte austragen, sind in der am Mittwoch veröffentlichten Rangliste weiter abgerutscht. Einige wirtschaftlich schwachen Länder in Afrika und in der Karibik sind dagegen aufgestiegen.

Maulkörbe

Schlusslichter bleiben Eritrea (173.), Nordkorea (172.) und Turkmenistan (171.). China (167.) und Kuba (169.) rangieren unter den letzten zehn. "Das Ergebnis zeigt, dass die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft gegenüber autoritären Staaten nicht wirksam genug sind, um einen verbesserten Schutz der Pressefreiheit zu erreichen", erklärt ROG. "Nach außen abgeschottete Länder, die von den größten Feinden der Pressefreiheit regiert werden, verpassen ihren Medien weiter ungehindert Maulkörbe. Organisationen wie die Vereinten Nationen haben dagegen an Einfluss verloren, auch bei ihren Mitgliedsstaaten", sagt ROG.

Die Länder an der Spitze der Rangliste unterscheiden sich stark in ihrer Wirtschaftskraft. Das Bruttoinlandsprodukt von Island (1.) ist etwa zehnmal größer als das Jamaikas (21.). Gemeinsam ist den Staaten in dieser Gruppe ein demokratisches, parlamentarisches Regierungssystem, außerdem sind sie nicht in einen Krieg verwickelt.

Platz 14 für Österreich

Auf den ersten 20 Plätzen der Rangliste stehen, bis auf Neuseeland und Kanada, ausschließlich europäische Länder. Österreich (in der Rangliste 2007 auf Platz 16) liegt gemeinsam mit Dänemark auf Platz 14, Deutschland auf Platz 20. Deutlich verbessert haben sich einige lateinamerikanische und karibische Staaten wie Jamaika (21.) und Costa Rica (22.). Diese Staaten haben deutlich besser abgeschnitten als Frankreich (35.), das erneut abgestiegen ist, sowie Spanien (36.) und Italien (44.), wo politische Gewalt und die Mafia Journalisten bedrohen. Von den afrikanischen Ländern verpasste Namibia (23.) nur knapp einen Platz unter den ersten 20.  (red)