Die Zirbe ist Österreichs beliebteste Wildpflanze.

Foto: Boku/Bernhardt

Wien - Die Zirbe ist Österreichs beliebteste Wildpflanze. Der "frosthärteste Nadelbaum in den Alpen" geht als Gewinner aus der zwölfmonatigen Online-Wahl der am meisten gefährdeten heimischen Wildpflanzen in Österreich hervor, teilte das Institut für Botanik der Universität für Bodenkultur (Boku) am Dienstag in einer Aussendung mit.

Für die Wahl hatte das Institut sieben gefährdete Pflanzenarten, die auch gleichzeitig für die Gefährdung von Lebensräumen stehen, nominiert: die Küchenschelle und die Orchidee Helmknabenkraut, die für die Trocken- und Halbtrockenrasen stehen, sowie die Moosbeere für die Moore, der Wasserschlauch für Gewässer, die Zirbe für die Hochgebirge, die Elsbeere für wärmeliebende Wälder und den Guten Heinrich, der die ehemals "artenreiche Dorfbegleitvegetation" repräsentiere. Mit dem Wettbewerb sollte auf die Probleme des heimischen Wildpflanzenschutzes und dessen Notwendigkeit hingewiesen werden.

"Weckruf für gefährdete Wildpflanzen"

Die Wahl fand als ein "Weckruf für gefährdete Wildpflanzen" im Rahmen einer europäischen Kommunikationsinitiative statt und ist ursprünglich von "Planta Europa", einem Netzwerk unabhängiger Regierungs- und Nicht-Regierungs-Organisationen zum Schutz der europäischen Flora, initiiert worden. Maßnahmen wurden in zwölf Ländern zeitgleich durchgeführt.

Artensterben werde für gewöhnlich mit dem Raubbau in tropischen Wäldern in Verbindung gebracht, tatsächlich hat sich aber laut der Mitteilung der Boku auch der Bestand europäischer Wildpflanzen im 20. Jahrhundert dramatisch vermindert. "Österreich ist hier keine Ausnahme - unsere Ökosysteme sind durch veränderte Landnutzungsmethoden, nicht-nachhaltige Land- und Forstwirtschaft und Klimaveränderungen einem Druck ausgesetzt, dem sie auf Dauer nicht standhalten können", so der Boku-Forscher Karl-Georg Bernhardt. (APA)