Der Südtiroler Landeshauptmann ist überzeugt, "dass wir auch diesmal die absolute Mandatsmehrheit schaffen". Gewählt wird am 26. Oktober.

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Bozen - Der Spitzenkandidat der Südtiroler Volkspartei (SVP) für die am kommenden Sonntag stattfindende Landtagswahl, der amtierende Landeshauptmann Luis Durnwalder, will beim Verlust der absoluten Mehrheit zurücktreten - sollte ihn an einem derartigen Ergebnis die Schuld treffen. Laut Umfragen droht der seit 1948 mit absoluter Mehrheit regierenden SVP der Verlust dieser Vormachtstellung. Bisher stellte die SVP 21 der 35 Sitze.

"Wenn die Absolute weg ist und ich daran schuld bin, trete ich zurück", bekräftigte Durnwalder (67) in der Mittwochausgabe der Tiroler Tageszeitung: "Ich habe alle gegen mich. Alle wollen die SVP unter die 50-Prozent-Marke drücken."

Auch wenn Durnwalder überzeugt ist, "dass wir auch diesmal die absolute Mandatsmehrheit schaffen", warnte er vor dem Verlust der Absoluten für seine Partei. Wegen des Proporzes (Aufteilung zwischen den drei Volksgruppen; Anm.) müsse die SVP mit italienischen Parteien eine Koalition bilden. Der Preis dafür wäre sicher sehr hoch. Insgesamt würde die SVP dadurch im Land und in Rom geschwächt werden, sagte Durnwalder.

Die großen Verluste der konservativen Volksparteien im Bundesland Tirol, Bayern und zuletzt bei der Nationalratswahl in Österreich seien nicht spurlos an Südtirol vorübergegangen. Es herrsche "irgendwie Kriegsstimmung", nach dem Motto "Jetzt werden wir es auch der SVP zeigen."

Die "Schuldfrage" definierte Durnwalder mit den in Südtirol zu vergebenden Vorzugsstimmen und den Fall, dass er in Prozenten mehr verliere als seine Partei. 2003 erhielt er mit 110.000 das bisher beste Ergebnis eines Spitzenpolitikers bei einer Südtirol-Wahl. (APA)