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Grafik: Archiv

Immer mehr Independent Filme aus den USA werden von ihren Machern in voller Länge ins Internet gestellt. Davon erhoffen sich die Filmemacher größere Popularität für Werke und mehr DVD-Verkäufe. Die kostenlose Veröffentlichung ihrer Kunst ist für viele Regisseure noch ungewohnt, genauso wie es vor einigen Jahren für Musiker noch neu war. Da jedoch das Internet die billigste und einfachste Methode ist, einen Film bekannt zu machen, beginnt in der Low-Budget Filmindustrie nun ein Umdenkprozess. "Wir erleben gerade das Erwachsenwerden der ersten Generation von Filmemachern, für die das Anschauen von pixeligen Videos auf Computerbildschirmen die Norm und keine Neuheit mehr ist", erklärt Matt Dentler, Chef der Online-Filmvertriebsfirma Cinetic Rights Management (CRM), gegenüber dem Wall Street Journal.

Kanäle

Hosts für Filme, die es von Filmfestivals nicht ins reguläre Kinoprogramm schaffen, sind beispielsweise YouTube, iTunes, Hulu oder SnagFilms . Auf YouTube gibt es mit seinem Kanal für professionelle Kurzfilme und Features inzwischen eine eigene Plattform für professionelle Filmemacher. Geld verdienen können diese mit ihrem Film auf YouTube nur durch eine Beteiligung an den Werbeeinnahmen. So läuft es auch auf der Videoplattform Hulu, die vorwiegend TV-Serien anbietet. Im August hat der erste Kinofilm sein Debut auf Hulu geben. Der Dokumentarfilm "Crawford" ist zuvor auf über 20 Festivals gelaufen, hat jedoch letztendlich kein Angebot bekommen, regulär ins Kinoprogramm aufgenommen zu werden. Um den Film bekannter zu machen und damit die DVD-Käufe zu heben, hat sich der Regisseur David Modigliani für die Veröffentlichung im Internet entschieden.

Reduktion

"Es gibt diese riesige Lücke zwischen dem Festivalzirkus und den Kinoveröffentlichungen, die wir reduzieren wollen", erklärt Dentler die Ziele von Cinetic Rights Management, das sich der Online-Veröffentlichung von Filmen gewidmet hat. Derzeit gibt es in den USA eine Flut an Independent-Filmen die sich bemühen, auch abseits von Filmfestivals in die Kinos zu kommen. Gleichzeitig jedoch hat der Markt für Low-Budget Filme einige seiner wichtigsten Abnehmer verloren. Time Warner und Paramount haben ihre Spezialabteilungen entweder geschlossen oder verkleinert. Das Internet als Ausweg scheint daher vorprogrammiert, da dadurch kein Geld für Marketing aufgewendet werden muss. Die Einnahmen der Filmemacher sind durch die Onlineveröffentlichung allerdings bescheiden. (pte)