Wien - Der "elektronische Klingelbeutel" habe sich bewährt, freut sich Kurt Bergmann: Exakt 72,217.529,56 Euro seien bisher bei der ORF-Hochwassersoforthilfe eingelangt, plus Sachspenden um rund zehn Millionen Euro. Beim Sammelstart sei man "intern von erzielbaren zehn Millionen Euro" ausgegangen, erläuterte der scheidende Initiator der vom ORF und acht Hilfsorganisationen durchgeführten Aktion.

Eine Aktionsbilanz zog am Mittwoch Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Roten Kreuzes: In die Akuthilfe für Hochwassergeschädigte seien neun Millionen Euro geflossen, für Wiederaufbaumaßnahmen 43 Millionen Euro ausgegeben worden.

Auch die verbleibenden rund 20 Millionen Euro seien schon verplant, ergänzte Caritas-Generalsekretär Stefan Wallner. Für die psychosoziale Betreuung von Aussiedlern zum Beispiel: Jenen "200 bis 500" Menschen, die ihre Häuser und Grundstücke endgültig verlassen wollen. Etwa in Eitzendorf und Froschau in Oberösterreich, wo die gesamte Gemeinde geräumt wird.

Beratung benötigten aber auch jene Betroffenen, die in diesen Wochen Totalschäden an ihren Häusern konstatieren müssen. "Das stellt sich in vielen Fällen erst jetzt, nach dem Winter, heraus", weiß Wallner. Mit endendem Frost und steigenden Temperaturen nämlich entfalte sich in durchweichten Mauern der Schimmel erst so richtig. (bri/DER STANDARD, Printausgabe, 27.2.2003)