Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/ OLEG POPOV

Rom - Mit grausamen Hunde- und Hahnenkämpfen sowie mit dem Handel exotischer Tiere macht die italienische Mafia Gewinne in Milliardenhöhe. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Tierschutzorganisation Lav hervorgeht, floriert in ganz Italien das Geschäft mit Hundekämpfen und Pferderennen, die der organisierten Kriminalität jährlich Einnahmen im Wert von drei Milliarden Euro bescheren.

15.000 Personen leben in Italien von Hundekämpfen

Ein Teil der Hunde, die in den Kämpfen eingesetzt werden, stammt aus Osteuropa. Die Vierbeiner werden in Ungarn und Rumänien für zehn Euro gekauft, betäubt und nach Italien gebracht, wo sie mit auf die Auseinandersetzungen vorbereitet werden. Laut Tierschutzverband wurden in den vergangenen drei Jahren 15.000 Hunde in Kämpfen eingesetzt. Dabei starben über 5.000 Tiere. Rund 15.000 Personen leben in Italien von Hundekämpfen. Auch auf Auseinandersetzungen mit Hähnen wird vor allem in Süditalien massiv gewettet.

Illegale Pferderennen

Illegale Pferderennen bessern ebenfalls die Geschäfte der Mafia auf. 171 Personen wurden im vergangenen Jahr deshalb angezeigt. Um die Rennen zu manipulieren, werden die Huftiere mit verbotenen Mitteln gedopt. In das Geschäft mit den illegalen Wetten sind laut Tierschutzverband auch Züchter und Veterinäre verwickelt. Erschreckend sei die Zahl der gestohlenen Tiere. Allein im vergangenen Jahr verschwanden über 5.000 Pferde, die laut Lav von der Mafia für illegale Rennen eingesetzt werden.

Illegaler Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten

Auf der Apenninenhalbinsel floriert zudem der illegale Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten. Reptilien, exotische Vögel, sogar Tiger und Affen landen auf kriminellen Wegen in den Villen skrupelloser Millionäre.

Gefängnisstrafen gefordert

Die Tierschützer fordern vom Parlament einschneidende Maßnahmen zum Tierschutz. Laut einem Gesetzesentwurf, der den Volksvertretern vorliegt, sollen die Organisatoren illegaler Hundekämpfe mit Haft bestraft werden. Auch jenen Personen, die bei Hundekämpfen zuschauen und wetten, sollen Gefängnisstrafen drohen. (APA)