Wien - Europas größter Computerhersteller Fujitsu Siemens ist mit der Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr zufrieden: "Der IT Hardware-Markt ist in keiner berauschenden Verfassung. Dafür, dass für den Gesamtmarkt 2002 ein sieben- bis neunprozentiger Rückgang vorausgesagt wird, haben wir uns aber recht gut gehalten", erklärte Konzernchef Adrian von Hammerstein am Mittwoch vor Journalisten.

Die Österreich-Tochter des deutsch-japanischen Gemeinschaftsunternehmens habe ihre Marktanteile nach einem Einbruch im vierten Quartal 2001 wieder kontinuierlich steigern können, so Marcus Dekan, Managing Director von Fujitsu Siemens Computers Österreich. Für 2003 werde erneut ein Wachstum angestrebt, das über dem des Gesamtmarktes liegt.

Wachstumsmarkt Mobilität

Oberstes Gebot sei nun eine Fokussierung auf Vertrieb, Business Critical Computing und Mobilität. Besonders der Wachstumsmarkt Mobilität sei ein Thema, "dem sich alle Unternehmen stellen müssen, sowohl was die Mitarbeiter als auch die Kunden betrifft". Entscheidend für den Durchbruch einer Technologie sei nach wie vor die einfache Handhabung, so Hammerstein. Vor allem Produkt-Bündelungen, zum Beispiel die Zusammenarbeit von Geräteherstellern und Netzbetreibern bei Smartphones, erleichterten den Endkonsumenten den Alltag. Mit Vodafone gebe es bereits eine Kooperation, nun würden auch in Österreich "Annäherungsgespräche" geführt - unter anderem im Bereich Verkehrssteuerung.

Zurückhaltung bei Investitionen

Die Zurückhaltung bei Investitionen mache Fujitsu Siemens Österreich sehr zu schaffen. "Wir spüren das Fehlen einer neuen Regierung, das bremst", so Dekan. Gerade im öffentlichen Bereich gebe es großen Nachholbedarf. Stabil entwickle sich hingegen der klassische Mittelstand, wo der Einbruch nicht so vehement spürbar sei.

Konzentration auf Großkunden

Das Fujitsu Siemens-Geschäft verteile sich derzeit zu 60 Prozent auf Großkunden, 20 Prozent Mittelstand und 20 Prozent SOHO (Small Office, Home Office). Im Consumerbereich, der sich inzwischen "wieder selbst trägt", habe man restriktiv reagiert, da die Profitabilität hier sehr schwer erreichbar sei. "Wir machen nur mehr profitable Deals in diesem Segment, was natürlich zu Volumsrückgängen führt", sagte Dekan. Wenn man sich die Marktanteile ansehe, gebe es hier aber noch Raum für Wachstum. Zudem sei dieser Bereich Technologie treibend, was ein W-LAN-Boom in Privathaushalten zeige. Bei PDAs (Personal Digital Assistents) für Privatpersonen sei man nicht darauf aus, großartig zuzulegen: "Für uns sind PDAs ein Bestandteil der IT-Unternehmensinfrastruktur", so Dekan.

Das japanische Unternehmen Fujitsu hat 1999 seine Computersparte mit der des deutschen Siemens-Konzerns zusammengelegt und damit Europas größten Computerbauer Fujitsu Siemens geschaffen.